Buchrezension: Jonathan Stroud – Lockwood & Co.: Die seufzende Wendeltreppe

Autor: Jonathan Stroud
Buchtitel:
Lockwood & Co.: Die seufzende Wendeltreppe
OT: Lockwood & Co.: The Screaming Staircase
Ausgabe: 2013 erschienen in München: cbj Verlag. 
Erstausgabe:
2013
Seitenanzahl: 412

Na, wer von euch mag es auch, in die magische Londoner Welt einzutauchen? Seit Harry Potter sind das wohl einige unter uns! Nun kommen auch die Geister nach London mit Jonathan Strouds Roman „Lockwood & Co. – Die seufzende Wendeltreppe“.

Vor einigen Monaten landete der erste Teil der Lockwood-Reihe in meinem Medimops-Einkaufswagen und endlich kam ich dazu, das Buch zu lesen. Seit „Bartimäus“ bin ich ein Fan von Jonathan Stroud und habe auch hier erwartet, dass sein Schreibstil mich wieder zum Schmunzeln bringen wird.

Worum geht’s?

In London sind die Geister los. Das „Problem“, wie die Geisterheimsuchungen genannt werden, gibt es bereits seit vielen Jahrzehnten. Zum Glück gibt es aber Agenturen in England, die gegen die Geister vorgehen! Da Kinder die Geister am besten wahrnehmen können, bestehen die Agenturen aus kindlichen Geisterjägern, die von Erwachsenen geleitet werden.

Ganz anders ist da die Agentur Lockwood & Co. unter der Leitung von Anthony Lockwood, der selbst noch ein Jugendlicher ist. Die Agentur konnte sich jahrelang gut durchschlagen, da sie unkonventioneller vorgeht als von Erwachsenen geleitete Agenturen. Doch als das Mädchen Lucy Carlyle zu Lockwood und George, aus denen die Agentur bisher bestand, hinzustößt, passiert etwas Schlimmes: Lockwood und Lucy brennen bei einer Geisterjagd aus Versehen ein Haus nieder. Ihr Ruf ist zerstört, der Schaden groß und die Kunden kommen nicht mehr.

Da kommt der Auftrag eines reichen Mannes, der viel Geld verspricht, umso gelegener. Doch bei dem Auftrag müssen die Jugendlichen mehr als nur einmal ihr Leben aufs Spiel setzen, als sie eine Nacht in dem am stärksten von Geistern heimgesuchten Herrenhaus Englands verbringen… wird ihnen die Geisteraustreibung gelingen?

Auf Geisterjagd mit Jugendlichen

Ich muss zugeben, dass ich, bevor ich das Buch angefangen habe, noch nicht so begeistert von der Geisterthematik war. Warum eigentlich? Ich mag Fantasy, so viel steht fest. Aber mit Geistern hatte ich bisher relativ wenig zu tun und habe sie wohl mehr als Gestalten der absoluten Kinderliteratur angesehen. Mit den Dschinn aus „Bartimäus“ konnte ich zuvor zumindest mehr anfangen.

Aber das Buch hat mich eines Besseren belehrt! Natürlich ist das Buch mehr ein Buch für ältere Kinder und Jugendliche, aber genau deswegen habe ich mich wohl zurückgesetzt gefühlt in eine Zeit, in der ich so 13, 14 Jahre alt war und mit Vorliebe R.L. StinesGänsehaut“ und „Fear Street“-Romane gelesen habe und mich gern dabei gegruselt habe.

Wer mich kennt, weiß, dass ich Horrorfilme hasse… (Danke an dieser Stelle an meine alte Uni, die mich gezwungen hat, diesen Kurs zu belegen und mir den schlimmsten Film in meinem Leben angetan hat, von dem ich mich heute noch nicht erholt habe). Aber ein wenig gegruselt… das habe ich mich schon immer gerne, solange es unblutig und nicht slashermäßig wird. Und genau daran habe ich mich mit dem Buch erinnert.

Dank der Aufmachung für Jugendliche wurde es zwar latent gruselig, denn die Vorstellung, dass da ein Geist im Zimmer steht und einen beobachtet, ist wirklich schauderhaft, und auch der Besuch in dem heimgesuchten Herrenhaus war ganz schön gänsehautanregend. Doch es wurde nie zu viel für das Gemüt.

Besonders gefallen hat mir natürlich auch wieder der Humor in den Büchern, den wir ja schon von „Bartimäus“ kennen. Zwar war Bartimäus noch einen Zacken schärfer, was den schwarzen Humor betrifft, aber ich erwarte da auch nicht, dass jedes Buch des Autors gleich ist.

Jonathan Stroud - Lockwood & Co.

Der Schreibstil

Das Buch ist ein Jugendbuch und dementsprechend ist der Schreibstil verständlich. Schön ist, dass die Jugendlichen nicht wie Erwachsene sprechen, sondern eben ihre Welt widergespiegelt wird. Das klingt vielleicht banal, aber es ist nicht selbstverständlich, dass ein Autor es schafft, zum einen authentisch ein anderes Geschlecht und zum anderen dann auch noch eine andere Altersklasse abzubilden!

Obwohl das Buch mit seinen 412 Seiten eine mittlere Dicke hat, fliegt man geradezu durch die Seiten. Die Spannung rund um die Geisterjagd trägt dazu natürlich ungemein bei!

Dennoch glaube ich, dass die Reihe noch viel Luft nach oben hat. Wir haben Lockwood, George und Lucy gerade erst kennengelernt und ich brenne darauf zu erfahren, wie sich die Jugendlichen weiterentwickeln und mit welchen Geistern sie es noch zu tun bekommen! Ich bin auf jeden Fall gespannt auf die Fortsetzung, die ich mir sicherlich bald zulegen werde.

Eine kleine Anekdote habe ich übrigens noch zu dem Buch: Dadurch, dass ich Arbeiten gehe, habe ich vor allem meine Lesezeit am Abend, meist sogar im Bett. Eines Abends las ich wieder an „Lockwood“ weiter und musste dann kurz ins Bad verschwinden… es war dunkel, nur mein Leseplatz war von meiner Lampe erleuchtet. Und wie ich da so am Waschbecken stehe, höre ich nur plötzlich einen dumpfen Knall. Leute, was habe ich mich erschreckt! Da lese ich gerade etwas von Geistern, bin an einer spannenden Stelle und dann sowas… ich hatte echt ein bisschen Schiss, in mein Bett zurückzukehren 😀 Der Knall hat sich übrigens herausgestellt als mein Buch, das sich selbständig gemacht hat und vom Bett gefallen ist… ein Buch über Geister! Ein bisschen gruselig ist das schon, oder? 😉

Und nun seid ihr dran: Kennt ihr die Geschichten rund um Lockwood & Co.? Und gibt es Themen, die euch erst gar nicht angesprochen haben und hat ein Buch dazu euch schließlich umgestimmt? Erzählt es mir in den Kommentaren!

 

2 Antworten auf „Buchrezension: Jonathan Stroud – Lockwood & Co.: Die seufzende Wendeltreppe

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  1. Ich finde sie auch toll. Band 2 gefiel mir sogar noch besser, da man ja schon alle kennen gelernt hat. Ich hoffe die Reihe bleibt so spannend und witzig.

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