
Autor: T.J. Klune
OT: The House in the Cerulean Sea
Erschienen: 2021 in München: Penguin Random House
Seiten: 477
Man nehme ein paar magisch begabte Kinder, einen Mann, der sein Leben lang sehr akkurat in seinem Job gearbeitet hat, einen offenherzigen Heimleiter und ein paar Vorurteile, die weggewischt werden, und schon kommt das Buch „Mr. Parnassus‘ Heim für magisch Begabte“ von T.J. Klune dabei heraus. Dieses Buch war bisher für mich ein absolutes Jahreshighlight und hier erfahrt ihr, warum!
Worum geht’s?
Linus Baker ist ein Mann, der sein Leben lang schon sehr gewissenhaft in einem Jugendamt arbeitet, das für das Wohlergehen magisch begabter Kinder zuständig ist. Eines Tages wird er als Sonderbeauftragter auf eine Insel geschickt. Dort hat ein gewisser Dr. Parnassus sein Heim für magisch begabte Kinder, welche von der Behörde als besonders gefährlich eingestuft werden und am besten vor der Gesellschaft versteckt werden sollen. Zunächst noch skeptisch und zurückhaltend, erkennt Linus jedoch schnell, dass die magisch begabten Kinder nichts anderes sind als eben Kinder, die Liebe und Zuwendung brauchen. Bei seinem einmonatigen Besuch beeinflusst er nicht nur das Leben der Kinder, sondern auch er selbst macht eine nahezu magische Verwandlung durch, die ihn zu einem offeneren und abenteuerlustigeren Menschen machen…
Be yourself – everyone else is already taken
Dieser Spruch überschreibt dieses Buch wohl noch am besten. Denn in „Mr. Parnassus‘ Heim für magisch Begabte“ geht es nicht nur um magisch begabte Kinder, sondern diese werden sogar als besonders gefährlich eingestuft, sodass sie lieber vor der Gesellschaft unter Verschluss gehalten werden sollen. Doch schnell merkt Linus, dass hinter den „kleinen Monstern“ sehr liebevolle Geschöpfe stecken, die zum Teil unglaublich schlimme Erlebnisse in ihrem jungen Alter wegstecken mussten. Da ist zum Beispiel der wahrhaftige Sohn des Teufels, der jedoch oftmals schlimme Albträume hat. Oder ein Kind, das sich in einen Hund verwandelt, wenn es besonders große Angst hat und sich selbst klein und unauffällig machen möchte. Oder auch Dr. Parnassus selbst, der ein großes Geheimnis mit sich zu tragen scheint…
Ich finde es so unglaublich toll, wie viel Raum den Charakteren gegeben wurde. Ich meine, es sind schon einige Kinder in dem Haus und auch Mr. Parnassus und Linus sind noch mit dabei – und trotzdem schafft es der Autor, so viel Geschichte und Hintergrund sowie Gefühle der Charaktere hineinzupacken.
Diese Geschichte schafft es, hinter die Fassade zu schauen – im wahrsten Sinne des Wortes. Das Kinderheim wird außerhalb der Insel als etwas Gefährliches angesehen. Die Stadtbewohner wollen, dass die Kinder, Mr. Parnassus und sein Heim verschwinden und dementsprechend igeln sie sich alle auf der Insel ein und schotten sich vor der Außenwelt ab. Doch ausgerechnet mit der Ankunft des erst so konservativen Linus, der nie eine Veränderung wollte, ändert sich alles. Wir lernen das Heim als einen Ort der Geborgenheit kennen und erfahren, wie die Kinder lernen und wie man sich auf ihre Eigenschaften einlässt und sie sein lässt wie sie sind. Linus sorgt schließlich dafür, dass sich die Heimbewohner nicht mehr vor den Festlandbewohnern verstecken müssen. Gerade er ist derjenige, der ihnen allen Offenheit lehrt – und dabei selbst ein ganzes Stück offener wird und sieht, was die Welt außerhalb seines einsamen Zuhauses und seiner gleichförmigen Arbeit noch zu bieten hat.
Große Empfehlung
Ich kann nur jedem raten, „Mr. Parnassus‘ Heim für magisch Begabte“ von T.J. Klune zu lesen! Es hat nicht nur eine sehr wichtige Botschaft, sondern es liest sich auch noch unheimlich gut. Klune hat einen lebendigen Schreibstil, mit dem er manchmal vor allem Linus‘ Charakter stark überzeichnet. Es sind viele merkenswerte Sätze dabei, die ich mir selbstverständlich nicht markiert habe, weshalb ich das Buch irgendwann noch einmal lesen muss 😀
Ob älteres Kind, Teenie oder Erwachsene – das Buch kann man nur jeder Altersgruppe wärmstens empfehlen!
Und nun ihr: Habt ihr das Buch oder ein anderes von Klunes Büchern bereits gelesen? Was hat euch daran gefallen? Kommentiert gerne unter dem Beitrag ❤
Klingt interessant. Erinnert mich vom Titel und von der Grundprämisse etwas an „Die Insel der besonderen Kinder“. Kann ich übrigens auch nur empfehlen, sehr fantasievoll (anders als der lahme Film). Wenn ich mal Freiraum habe, werde ich mir das Buch wohl holen. Fantasy stand jetzt lange nicht mehr auf dem Leseplan bei mir.
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Da hast du vollkommen Recht, ich musste zu Beginn auch direkt an diese Buchreihe denken (die ich vor Jahren ebenfalls toll fand. Der Film wurde den Büchern echt nicht gerecht). Es ist letztendlich etwas farbenfroher und weniger bedrohlich als „die Insel der besonderen Kinder“, aber auf jeden Fall empfehlenswert.
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Hört sich absolut interessant an;)
Grüße
Gabrielle
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