USA 2018; Idee: Roberto Aguirre Sacasa; bisher 10 Folgen in einer Staffel
Wie ihr wisst, liebe ich Bücher und Filme. Aber es gibt natürlich auch eine Menge Serien, die ich total mag und bei denen ich Gesprächsbedarf habe. In der Reihe „In Serie“ stelle ich in loser Reihenfolge ab sofort Serien vor, die ich gesehen habe und zu denen ich etwas loswerden möchte. Ich freue mich auf tolle Gespräche dazu 😊
Den Anfang macht heute die noch neue Netflix-Serie „Chilling Adventures of Sabrina“. Es war irgendwann im frühen Sommer dieses Jahres, als ich irgendwo die Meldung sah, dass „Sabrina – Total verhext!“, was in Deutschland ab 1998 lief, ein Remake erfahren sollte… uns es sollte sehr viel düsterer werden als die familienfreundliche Comedy-Serie!
Mein Fan-Herz war sofort angetan; wenn ich mich recht erinnere, war Sabrina damals die erste Serie, die ich mochte, die nicht ausdrücklich für Kinder gedacht und gemacht war. Nach den Pfefferkörnern, Schloss Einstein und Sailor Moon war mein 12-jähriges Kinderherz wohl nach etwas Anderem zumute. 😉
Inhalt
In „Chilling Adventures of Sabrina“ geht es um die 15-jährige Halb-Hexe Sabrina Spellman, die am Tag ihres 16. Geburtstag ihre Unterschrift in das „Book of the Beast“ setzen soll, womit sie dem Dark Lord Satan Loyalität schwören und vollständig der Hexen-Akademie angehören soll. Doch Sabrina weigert sich – schließlich ist sie auch halb sterblich und hat ihr Leben bisher an einer normalen Schule mit ihren Freundinnen verbracht. Es bleibt dabei – tagsüber geht sie an eine normale Schule, während sie danach die Hexenakademie besucht. Ihren Freunden bleibt das allerdings verborgen.
Sabrina lebt, wie auch in der Comedy-Serie, bei ihren Tanten Hilda und Zelda. Ihr Cousin Ambrose lebt auch bei ihnen und ist an das Haus magisch gebunden – aufgrund eines Hausarrests, den er bekam, weil er den Vatikan in die Luft jagen wollte. Sowohl mit ihren Tanten als auch mit ihren Freundinnen und ihrem festen Freund Harvey erlebt Sabrina Schönes und Schreckliches. Der düstere Charakter der Serie kommt in eben diesen Erlebnissen zu tragen: Sabrina wird mit dem Tod konfrontiert, mit den düsteren Konsequenzen ihrer Magie und mit wahrgewordenen Albträumen. Die einzelnen Folgen spitzen sich immer mehr zu – was am Anfang noch einigermaßen unbeschwert schien, kehrt sich ungefähr ab Folge 5 ins Gegenteil und lässt uns teilweise mit Gänsehaut zurück. Am Ende wird Sabrina wieder vor die Entscheidung gestellt: wird sie ihre Unterschrift in das Buch des Dark Lords setzen oder nicht?
Die Figuren
In „Chilling Adventures of Sabrina” gibt es so einige spannende Figuren! Angefangen natürlich bei Sabrina selbst, die ihrem Nachnamen Spellman („spell“ bedeutet „Zauber“ oder „Zauberspruch“) alle Ehre macht. Sie ist gerade 16 Jahre alt, aber man merkt ihr nicht nur an, dass sie große Magie besitzt, sondern auch, dass sie eine sehr intelligente und selbstbewusste junge Frau ist. Von Anfang an wird deutlich, dass sie ihren eigenen Kopf hat und Konflikte nicht scheut, wenn es darum geht, ihre Überzeugungen zu vertreten.
So selbstbewusst wie ist, so großherzig und voll von Liebe ist sie auch – und genauso stur. Manchmal konnte sie mich regelrecht in den Wahnsinn treiben, wenn sie sich von niemandem hat reinreden lassen. Andererseits: So sind Jugendliche ja auch irgendwie 😉 Dennoch hat sie sich und andere nicht nur einmal dadurch in Gefahr gebracht. So schmerzhaft wie manch eine Erfahrung für sie aber ist, so lehrreich sind sie aber oftmals auch.
Dann gibt’s da natürlich noch Sabrinas Tanten Hilda und Zelda. Hilda ist ihrer Schwester oftmals unterlegen und erscheint gütig, herzensgut und quasi als die „gute Tante“, wohingegen Zelda zielstrebig, robust, eloquent und – ja – auch eiskalt sein kann. Auch wenn Zelda Hilda ab und zu mal gerne umbringt (keine Angst, sie wacht jedes Mal wieder auf 😉 ), so sind die Beiden doch ein tolles Gespann und halten zusammen, wenn es darauf ankommt.
Sabrinas Freunde sind Roz, Susie und Harvey. Hervey kennen wir auch aus der Serie von früher, doch da war er eher der etwas treudoofe, aber herzensgute und sportliche Freund von Sabrina. Auch hier ist er Sabrinas Freund, aber viel ernster und klüger erscheinend als der „alte Harvey“. Außerdem kämpft er mit seinen ganz eigenen Dämonen während der ersten Staffel.
Roz und Susie sind Sabrinas engste Freundinnen und bergen ebenso einige Geheimnisse. Die Teenies sind zusammen ein interessantes Gespann und haben noch viel Potenzial für weitere Staffeln!
Die „dunklen Charaktere“, die ich aber zu dem Zeitpunkt ungern als rein böse Menschen beschreiben möchte, gibt es auch: Allen voran Miss Wardwell, aber auch die drei Hexen Prudence, Agatha und Dorcas, die „Weird Sisters“, die sich die einen oder anderen schlimmen Dinge leisten. Father Blackwood ist auch nicht immer allzu freundlichen Gemüts und bringt so manchen Stein ins Rollen.
Zu guter Letzt ist da noch Salem: in „Sabrina – Total verhext“ war er Sabrinas Sidekick, eigentlich ein Zauberer, der zu 100 Jahren als Katze verdammt wurde, weil er permanent die Weltherrschaft an sich reißen wollte. Er war um keinen Kommentar verlegen und gerade deswegen bei Fans so beliebt. Deswegen war ich auch ein wenig enttäuscht, als ich noch vor Erscheinen der Serie erfuhr, dass er lediglich eine Katze ist, die Sabrinas Begleiter, ein Dämon in Tierform, ist. Nichtsdestotrotz ist Salem immer noch cool 🙂
Gestaltung
Jeder Ort hat in der Serie seinen eigenen Charme und Wiedererkennungswert, wie ich finde. Das Haus der Spellmans (die übrigens ihr eigenes Bestattungsinstitut führen) ist groß und hat diesen alten, magischen Charme. Die Hexenakademie wirkt unglaublich pompös und weitläufig, gespickt mit magischen und mythischen Statuen. Die High School hingegen, die Sabrina und ihre Freunde besuchen, finde ich einfach typisch amerikanisch – lange Gänge, sportliche Jungs, Spinde im Flur. Dann gibt es da natürlich noch den Wald, in den es Sabrina öfter mal verschlägt. Mystisch, bewachsen, ohne Frage gruselig…einfach passend.
Oftmals überwiegen in der Serie die warmen Farben, was sich auch wunderbar in Sabrinas Kleidungsstil wiederspiegelt – sie trägt oftmals warme Farben. Der rote Mantel ist für sie ebenso typisch wie das Haarband in ihren blonden Wellen. Ich fand es herrlich, die Serie im Dunkeln bei Kerzenschein zu schauen – das schafft einfach die richtige mystische Atmosphäre!
Auf den Punkt gebracht
Obwohl sich „Chilling Adventures of Sabrina” sehr an die Comic-Vorlage hält und sich somit sehr von der damaligen Comedy-Serie unterscheidet, bin ich ein absoluter Fan. Magie hat mich offenbar schon immer angezogen und die Serie erfüllt die Bedürfnisse von Zauberei- und Fantasy-Liebhabern voll und ganz. Da am Ende der Serie noch so einige Fragen offen bleiben, ist die Vorfreude auf die zweite Staffel bereits geweckt. Diese wird übrigens schon gedreht und erscheint 2019.
Aufgrund einiger gruseliger Elemente würde ich die Serie Jugendlichen ab 14 Jahren empfehlen. Die Coming-of-Age-Thematiken in der Serie dürften für die Altersgruppe interessant sein und Identifizierungspotenzial bieten.
Habt ihr die Serie bereits gesehen? Wie hat sie euch gefallen?
Viel Spaß beim Schauen wünscht
Jacqui
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