
Autorin: Ali Hazelwood
OT: The Love Hypothesis
Erschienen: 2021 in London: Little, Brown Book Group
Seiten: 384
Wer mag es auch, im Sommerurlaub ab und zu etwas leichte Lektüre zu lesen? Bevor ich in den Urlaub flog, habe ich mich etwas im E-Bookstore umgesehen und mich dann für das auf Instagram oft gehypte Buch „The Love Hypothesis“ von Ali Hazelwood entschieden. Im Deutschen trägt das Buch den, wie ich finde, nicht ganz so gelungenen Titel „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“. Wie mir das Buch gefallen hat? Lest und seht selbst!
Worum geht’s in The Love Hypothesis?
Olive ist eine Ph.D. Kandidatin im dritten Jahr im Bereich der Medizin. Weil ihre beste Freundin Anh in Typen verliebt ist, mit dem Olive letztens noch auf einem Date war, traut Anh sich nicht so recht, etwas mit diesem Typen anzufangen, aus Angst, Olive wehzutun. Olive küsst daraufhin auf einer Party ausgerechnet Adam Carlsen – dem gefürchtetsten Dozenten der Universität – und erzählt Anh, er sei ihr neuer Freund, damit diese kein schlechtes Gewissen haben muss, ihre große Liebe zu daten.
Olive will das „Missverständnis“ mit Adam wenig später klären, doch die beiden merken, dass für sie beide eine Menge dabei herausspringt, wenn sie ihre Fake-Beziehung noch eine Weile aufrechterhalten. Was zu Beginn noch wie eine lästige Pflicht erscheint, wird jedoch bald für Olive und Adam mehr – sie finden gefallen an ihrer Fake-Beziehung und fühlen sich zueinander hingezogen. Doch kann solch eine Beziehung gut gehen…?
Zwischen genervt und gehyped
Zugegebenermaßen ist schon sehr schnell klar, worauf die Geschichte hinausläuft. Klar gab es zu Beginn Differenten zwischen Olive und Adam, doch dem/der geneigten LeserIn wird doch schnell deutlich, wohin die Reise gehen soll.
Schön ist es, die Entwicklung der Beziehung zwischen Adam und Olive zu verfolgen. Adam ist zunächst der verbohrte, strenge, aber auch gutaussehende und charmante Dozent aus der Uni, der von vielen Studenten und Studentinnen gefürchtet wird, doch ich fand beim Lesen, dass er nicht der typische „Bad Boy“ ist. Er hat in meinen Augen sehr viel Ruhe und auch Vernunft ausgestrahlt. Was man jedoch merkt, ist, dass Olive ihn mit der Zeit aus der Reserve lockt. Sie ist gerne mal vorlaut, witzig, hat einen außergewöhnlichen Geschmack und hat kein Problem damit, vor Adam sie selbst zu sein. Das macht auch ihn mit der Zeit etwas lockerer und aus dem anfangs verschlossenen Mann wird ein Mensch, der sich immer mehr öffnet und dessen Gefühle und Ansichten wir besser kennenlernen.
Olive hingegen war für mich konstant eine Person, die mich entweder genervt hat oder die ich in ihrem Verhalten sehr süß fand. Gerade zu Beginn der Geschichte gerät sie in ihrer Fake-Beziehung immer wieder in Situationen, in denen sie mit Adam öffentlich so tun muss, als würden sie sich lieben. Nicht gerade selten wird sie durch ihre beste Freundin Anh in diese Situationen gebracht (vieles davon fand ich übrigens sehr grenzüberschreitend, auch von einer besten Freundin. Wenn ich öffentlich meinen Freund nicht mit Sonnencreme eincremen will oder ihm vor versammelter Mannschaft einen Kuss geben will, dann hat das jeder zu akzeptieren. Dann will ich nicht von irgendjemandem in so eine Situation gedrängt werden, und schon gar nicht von meiner besten Freundin, die eigentlich wissen sollte, dass man sich in so einer Situation unwohl fühlen könnte. Das nur nebenbei erwähnt…). Olives Verhalten wird dabei immer leicht kindlich beschrieben. Sehr zurückhaltend, sehr unterwürfig, sehr unsicher. Das ist an sich natürlich nicht schlimm, aber dafür, dass sie sonst eine so offene Person war, fand ich es extrem nervig, dass sie sich immer dem Mann gegenüber so unterwürfig verhalten hat und klein gemacht hat.
Dann wiederum fand ich aber ihre Art so süß, als sie gemerkt hat, dass Adam gegenüber vielleicht doch Gefühle da sind. Manchmal sieht man ja den Wald vor lauter Bäumen nicht… und wie langsam die Erkenntnis über ihre eigenen Gefühle kam, wurde sehr realistisch dargestellt.
Der Umgang mit der Liebe
Generell hat es mir aber sehr gut gefallen, wie Ali Hazelwood in „The Love Hypothesis“ mit dem Thema Liebe umgegangen ist. Sie ist nicht immer laut, sondern kommt manchmal auf leisen Sohlen – das hat die Autorin ganz wunderbar eingefangen.
Besonders gut gefallen hat mir eine Szene gegen Ende des Buches. Diese explizite Sexszene wurde sehr ausführlich beschrieben – und das Schöne daran war, dass die Autorin ohne seltsame Namen für Geschlechtsteile ausgekommen ist (immer wieder nervig, wenn das vorkommt, finde ich :D) und die ganze Zeit über Konsens wichtig war. Viel zu oft wird das einfach übergangen – hier hat man gemerkt, wo und wann sich die Protagonisten wohl fühlen und wo nicht und was getan wird, damit beide auf ihre Kosten kommen. So muss das!
Ansonsten habe ich den Schreibstil als sehr flüssig und gut zu lesen wahrgenommen. Ich habe auf Englisch gelesen und kam wunderbar mit der Fremdsprache zurecht. Auf jeden Fall hat sich der Roman in meinen Augen gelohnt und hat mir den Sommerurlaub noch ein bisschen schöner gemacht 😊
Habt ihr das Buch gelesen? Erzählt es mir gerne in den Kommentaren!
Ich werde das jetzt anfangen undDir dann darüber berichten;)
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ich habe mir das ebook neulich geladen, finde den engl. titel auch viel besser.
konsens und keine weirden beschreibungen für geschlechtsteile – cool, unterwürfiges verhalten – uncool. ich habe die rezension überflogen, da ich es ja noch lesen möchte, aber alleine deshalb bin ich schon sehr gespannt hihi.
❤
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Ich bin echt gespannt, was du von dem Buch hältst 🙂 Bei solchen gehypeten Büchern bin ich mittlerweile vorsichtig und schaue besonders drauf, ob das wirklich so gut ist, was im Buch vermittelt wird.
Liebe Grüße 🙂
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ob bücher gehyped werden oder nicht ist mir sowieso egal, ich lese worauf ich bock habe, egal ob neu, hype, alt, irgendwann mal gehyped gewesen 😀 aber ja, bin auch sehr gespannt aufs buch 🙂
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