Buchrezension: Guillermo del Toro, Chuck Hogan – Die Schatten. Die Blackwood-Aufzeichnungen 1

Buch von Chuck Hogan und Guillermo Del Toro "Die Schatten"

Autoren: Guillermo del Toro, Chuck Hogan
OT: The Hollow One
Erschienen: 2021 in München: Penguin Random House
Seiten: 415

Guillermo del Toro ist seit dem Film „Pan’s Labyrinth“ für mich ein Meister des Schaurig-Mysteriösen. Bei diesem Film und später auch bei dem dazugehörigen Buch „Das Labyrinth des Fauns“ in Zusammenarbeit mit Cornelia Funke, war für mich neben dem Schaurigen auch irgendwie das Schöne, Mystische dabei.  Daher habe ich direkt zugeschlagen, als es im Bloggerportal Rezensionsexemplare zu „Die Schatten. Die Blackwood-Aufzeichnungen 1“ gab.

Worum geht’s?

FBI-Agentin Odessa Hardwicke und ihr Partner Walt Leppo sind einem verrückten Mörder auf der Spur. Sie dringen in das Haus des Mörders ein, in dem sich ein unglaubliches Familiendrama abspielt. Wie es schien, waren die beiden gerade rechtzeitig da; doch dann dreht Leppo einfach durch und greift ein kleines Mädchen, die einzige Überlebende des Dramas, an. Odessa sieht keinen anderen Ausweg als ihren Kollegen in der Not zu erschießen. Doch im Moment seines Todes sieht sie etwas – einen Schatten? – der den Körper des toten Kollegen verlässt.

Später macht die angeschlagene Odessa die Bekanntschaft von Earl Solomon, ehemaliger FBI-Agent, und dazu noch einer der ersten schwarzen Agenten in den 60er Jahren. Dieser merkt schnell, dass in Odessa mehr vorgeht, als sie zugeben will. Der schwer kranke Solomon kann ihr schließlich bei diesem Fall weiterhelfen – denn auch er hat in der Vergangenheit eine merkwürdige Begegnung mit einem Schatten gemacht. Nach und nach wird Odessa in einen uralten Krieg hineingezogen – den zwischen den Menschen und dem puren Bösen.

Die Geschichte – schnell gelesen

Leider muss ich direkt zugeben, dass mich „Die Schatten“ nicht gecatcht hat. Ich mag es, wenn es um das Übernatürliche, Mysteriöse geht – auch den einen oder anderen Mord lese ich mal gern in einem Buch. Doch dieses hat meine Erwartungen einfach nicht erfüllt.

Vielleicht liegt es einfach daran, dass die Charaktere nicht so recht greifbar waren für mich. Die Protagonisten und Protagonistinnen sind überschaubar – da haben wir natürlich Odessa, dann den alten Earl Solomon und zu guter Letzt den mysteriösen Mr. Blackwood. Eigentlich drei Menschen, die man auf über 400 Seiten ausreichen beleuchten können sollte. Doch letztendlich blieben sie alle ein bisschen flach. Mir ging es so, dass ich Zuneigung zu Odessa und zu Solomon aufgebaut habe – doch so richtig greifbar wurden sie nicht, man konnte einfach nicht in die Tiefe gehen.

Bei Blackwood sah das schon etwas anders aus – als mysteriöser Charakter mit sehr außergewöhnlichen Formulierungen, die an das alte England denken lassen, hat er mir sehr gefallen und es ist dadurch viel Leben in ihn gekommen. Als eine der Hauptpersonen haben wir doch noch am meisten über ihn erfahren.

Das Buch an sich ist trotz seiner über 400 Seiten schnell gelesen. Fast ein bisschen zu schnell – die Geschichte war gefühlt so glatt, dass man nirgendwo vor Interesse hängenblieb. Die Auflösung rund um die Schatten schien mir auch recht schnell zu gehen – und am Ende doch nicht ganz befriedigend zu sein.

Aber das kann auch einfach daran liegen, dass es sich offenbar um einen ersten Teil handelt. Es kann durchaus sein, dass in weiteren Teilen mehr darauf eingegangen wird. In dieser Geschichte hat mir aber eindeutig das Besondere gefehlt, weshalb ich unbedingt weiterlesen müsste.

Die Schatten: einfacher Schreibstil

Die Schatten“ ist an sich recht einfach und leicht verständlich geschrieben. Mir hat hier das gefehlt, was ich eingangs in Bezug auf del Toro geschrieben habe: Das Mysteriöse, das Tiefergehende und Menschliche war hier nicht vorhanden.

Lediglich der Charakter von Blackwood hat mir viel Spaß gemacht, zu lesen, da er ein außergewöhnlicher Typ ist, der sich außergewöhnlich ausdrückt. Zudem umgibt ihn ein interessantes Geheimnis.

Aufgrund dieser einfachen Schreibweise konnte man doch recht schnell durch das Buch fliegen, was einerseits gut ist, aber andererseits auch einfach für mich als Schlussfolgerung bedeutet: So extrem spannend und episch war es letztendlich leider nicht.

Und nun seid ihr dran: Habt ihr schon mal etwas von del Toro gelesen/gesehen oder sein weiteres mit Chuck Hogan geschriebenes Werk „The Strain“ gelesen? Schreibt es mir gern in die Kommentare!

3 Kommentare zu „Buchrezension: Guillermo del Toro, Chuck Hogan – Die Schatten. Die Blackwood-Aufzeichnungen 1

Gib deinen ab

  1. Denke, ich werde dem Buch eine Chance geben als kleiner Del Toro Fanboy. Ein Meister des Schaurigen war er schon vor Pans Labyrinth. Kann seine Frühwerke Cronos und The Devils Backbone nur empfehlen.

    Gefällt 1 Person

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