Buchrezension: Susan Kaye Quinn ­– Im Strom der Macht (Zukunftsschimmer #1)

Susan Kaye Quinn ­– Im Strom der Macht (Zukunftsschimmer #1)

OT: Im Strom der Macht (Zukunftsschimmer #1)
Autorin: Susan Kaye Quinn
Erschienen: 2023
Seiten: 266

Habt ihr schon mal etwas von dem Genre Hopepunk gehört? Nein? Dann wird es höchste Zeit, denn Hopepunk vereint eine dystopische Zukunft, bei der es jedoch immer einen Hoffnungsschimmer für die Menschheit gibt und Wege, um wieder zu einer normalen Welt zu gelangen. Ich durfte „Im Strom der Macht“, dem ersten Teil der Zukunftsschimmer-Reihe von Susan Kaye Quinn, als Rezensionsexemplar lesen, das mir vom Übersetzer des Buches Michael Drecker zur Verfügung gestellt wurde.

Worum geht’s?

Wir schreiben das Jahr 2050. Die Welt wurde zerstört von immer wieder vorkommenden Klimakatastrophen und Seuchen. Auch Lucía Ramirez hat ihre Familie bereits an diese Ereignisse verloren. In dieser Zeit finden sich Menschen zu neuen Familien zusammen. Auch Lucía wurde von der KI eine neue Familie in Kalifornien zugeteilt. Dort soll sie leben und auf der berühmten Power Island fortan als Energietechnikerin arbeiten.

Die Aufnahme in ihre neue Familie gelingt wunderbar und fortan hat sie Menschen an ihrer Seite, die sie auch in schwierigen Situationen unterstützen. Diese treffen schon alsbald ein, als sie ihre Arbeit auf der Power Island beginnt. Schnell merkt Lucía, dass es dort nicht mit rechten Dingen zugeht: Ein ungeplanter Stromausfall und ein zerstörter Schildkrötenbot machen sie stutzig. Sie setzt fortan alles daran, um die Vorfälle aufzuklären – doch es scheint immer jemand schneller als sie zu sein. Wird sie es schaffen, die Probleme aufzuklären?

Spannende Zukunft

Das Genre Hopepunk war mir zuvor noch komplett unbekannt, doch ich mag die Vorstellung sehr, dass es eine dystopische Zukunft gibt, in der es aber viele neue Erfindungen gibt, die dazu beitragen, dass der Planet sich wieder erholt.

So gab es denn auch in „Im Strom der Macht“ Erfindungen, die zur Forschung eingesetzt werden, die ich sehr spannend fand, wie zum Beispiel die Schildkröten-Bots, die jeweils unterschiedliche Aufgaben haben. Auch Seetangfarmen gibt es sowie Solarlilien zur Energiegewinnung. Das Worldbuilding ist also ziemlich spannend und eine Mischung aus Science-Fiction und Dingen, die durchaus im Bereich des Möglichen liegen.

Interessante Charaktere

Lucía ist die Protagonistin dieser Geschichte. Sie war mir direkt sympathisch und von Anfang an konnte ich mitfühlen, wie sehr sie sich auf ihre neue Familie gefreut hat und wie sehr sie gehofft hat, dass es dieses Mal mit der Familie klappt.

Was ihren Charakter betrifft, so fand ich sie ein wenig ambivalent in ihren Verhaltensweisen. Immer, wenn es um Beziehungen ging – also die zu ihrer Familie und dem, was sie sich davon erhofft, so war sie immer sehr unsicher in ihren Aussagen und ihrem Verhalten. Manchmal ein bisschen zu sehr, sodass es mir schon auf die Nerven ging. Jedoch ist das nach ihrer Erfahrung in der letzten Familie vielleicht auch kein Wunder, dass sie so eine Unsicherheit verspürt.

Wenn es jedoch um ihre Arbeit geht – und sie ist eine ausgezeichnete Elektrotechnikerin – dann geht sie so richtig auf, fühlt sich kaum noch unsicher und weiß einfach was sie tut. Auch ihre Durchsetzungsfähigkeit zeigt sich, als sie dem zerstörten Schildkröten-Bot auf die Spur gehen wollte und ihre detektivischen Fähigkeiten gezeigt hat.

Von den anderen Charakteren lernt man noch nicht so viel kennen. Wir lernen natürlich Lucías neue Familie kennen, allen voran Jex und Wicket und natürlich Joe. Leider kommen diese aber nur am Anfang und am Ende des Buches vor, sodass man kaum Zeit hat, sich ein Bild von ihnen zu machen.

Kurz und rasant

Und das ist leider auch mein größter Kritikpunkt an dem Buch. Mit 266 Seiten gibt es einfach nicht viel Platz, um zum einen die Charakter auszubauen und zum anderen, um die Geschichte richtig ins Rollen zu bringen. Die Story hat so viel Potenzial, weswegen ich mich auch auf die weiteren Teile freue, aber ich muss ehrlich sagen, dass erst gegen Ende die Geschichte so richtig losging und dann war sie auch schon wieder vorbei.

Wie gesagt konnte ich auf diese Weise zum Beispiel auch kaum die Charaktere kennenlernen oder mir ein Bild von ihrer Art machen. Auch die plötzliche Lovestory, die sich zwischen Joe und Lucía entwickelt hat, kam irgendwie sehr plötzlich und hatte wenig Zeit, sich zu entfalten, da die Story bisher an vielleicht drei Tagen spielt. Für mein Empfinden wäre es dann vielleicht besser gewesen, aus vier Teilen einer Reihe zwei zu machen, die dafür etwas länger sind.

Nichtsdestotrotz glaube ich wie gesagt, dass die Reihe rund um „Im Strom der Macht“ von Susan Kaye Quinn ein großes Potenzial hat und dass es sich lohnt, die weiteren Teile zu lesen.

Habt ihr schon mal etwas von Hopepunk gehört oder etwas in der Richtung gelesen oder gezockt? Dann lasst es mich gerne unter dem Beitrag wissen!

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

Erstelle eine Website oder ein Blog auf WordPress.com

Nach oben ↑