Buchrezension: Jeannine Molitor – Spin my Heart. Tanz auf dem Eis

Jeannine Molitor – Spin my Heart. Tanz auf dem Eis

Autorin: Jeannine Molitor
OT: Spin my Heart. Tanz auf dem Eis
Erschienen: 2018 in Norderstedt: Books on Demand GmbH
Seiten: 364

Mögt ihr es, wenn Bücher auch mal von eher ungewöhnlichen Hobbys handeln? Mir selbst gefällt das sehr, denn auch, wenn ich selbst wenig mit einer Sportart oder einem Hobby zu tun habe, mag ich es, darüber mehr zu erfahren und wie es die Leidenschaft in anderen Menschen entfacht. So erging es mir mit „Spin my Heart“ von Jeannine Molitor. Die Autorin hat mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

Worum geht’s?

Die 19-jährige Anna muss ohne ihre Trainerin und ohne ihren Vater nach Kanada fliegen, um dort an den Qualifikationen für die Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft teilzunehmen. Für die Zeit soll sie bei Richard, einem Freund ihres Vaters, und seiner Familie unterkommen. Doch mit diesem Empfang hat Anna nicht gerechnet: Fynn, Richards Sohn, ist mürrisch und kalt und sucht geradezu den Streit mit Anna.

Doch Anna lässt sich nicht beirren und geht motiviert in die Vorbereitung der WM-Qualifikation. Doch Chloé, eine Konkurrentin, macht Anna das Leben schwer. Als Anna schließlich beschuldigt wird, den Wettkampf zu Chloés Nachteil manipuliert zu haben, muss sie um Gerechtigkeit kämpfen. Dabei lernt sie Fynn von einer ganz neuen Seite kennen, denn der Eishockey-Spieler steht Anna zur Seite und hilft ihr dabei, den Vorfall zu klären. Dabei kommen sich Anna und Fynn immer näher…

Eiskunstlauf vs. Eishockey

Für mich sind beide Sportarten ein neues Thema. Während Anna Eiskunstlauf liebt und lebt, ist Fynn Eishockeyspieler, der sogar ein Stipendium bekommen hat, um eine Profilaufbahn einschlagen zu können.

Ich konnte so richtig in diese Welt eintauchen und habe Anna dabei als sanfte, sensible und freundliche Frau kennen gelernt, die sich immer wieder um alle anderen sorgt. So empfindet sie sogar selbst noch dann Mitleid für Chloé und ihre Verletzung, als diese Anna beschuldigt, ihre Schlittschuhe manipuliert zu haben.

Die Sportart wird in einzelnen Kapiteln immer wieder ein Stück weit erklärt, sodass man sich letztendlich richtig gut in Anna hineinversetzen konnte. Auch ihre Aufregung, die Anspannung und die Überlegungen, wie sie in Zukunft mit dem kompetitiven Sport weiter verfahren will, hat man unglaublich gut gespürt.

Fynn hingegen ist der Eishockeyspieler, der am Anfang noch sehr kaltherzig und unfreundlich auftritt. Ganz ehrlich, er kann zu Beginn niemandem sympathisch sein. Man merkt allerdings, dass er manchmal schwere Gedanken mit sich trägt. Das hängt zum einen damit zusammen, dass Richard nicht sein leiblicher Vater ist und er immer wieder mit seinem Stiefvater aneinandergerät. Außerdem sind Annas Qualifikationsrunden in genau der Halle, in der sonst sein Eishockeytraining stattfinden würde, was ihn unglaublich stört.

Doch mit der Zeit taut Fynn immer weiter auf. Als er Anna weinen hört, versucht er sich ihr langsam anzunähern und ihr eine Stütze zu sein. Dann, als Anna beschuldigt wird, den Wettbewerb manipuliert zu haben, stürzt er sich richtig in die Aufklärung der Tat hinein und steht Anna zur Seite. Die beiden nähern sich dabei einander immer mehr an und lassen auch die Herzen der Leser*innen höherschlagen.

Enemies to Lovers

Ich fand die Liebesgeschichte rund um Anna und Fynn wunderschön beschrieben. Die beiden waren sich am Anfang noch spinnefeind, doch mit jeder einzelnen Schicht, die sie an der anderen Person abtragen, kommt eine sanftere und tiefere Schicht hervor, in die sie sich immer weiter verlieben.

Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Ausflug, den Fynn als Überraschung für Anna organisiert. Die beiden brechen aus dem gewohnten Setting aus und merken dort, dass sie mehr füreinander sind als nur Freunde. Die beiden strahlen so viel Glück aus, sodass man sich nur mitfreuen kann für die beiden.

Natürlich geht die ganze Entwicklung von „ich mag dich nicht“ hin zu „Ich bin unsterblich in dich verliebt“ letztendlich unglaublich schnell. Vielleicht ein bisschen zu schnell, weshalb das ein kleiner Kritikpunkt ist. Letztendlich steht für Fynn in diesem Zusammenhang noch eine sehr große lebensverändernde Entscheidung bevor und dass diese so getroffen wurde, sorgt dann zwar für ein Happy End, ging mir aber ein bisschen zu rasant.

Für Fynn hätte ich mir auch noch ein bisschen mehr Innensicht und Erörterung seiner Wut gewünscht. Ich hatte manchmal den Eindruck, dass seine Wut und seine Stimmungsschwankungen schon in Richtung Depression gehen können. Dass das an Richard und dem Eishockey bzw der belegten Eishalle liegen soll – ich weiß nicht. Ich habe das Gefühl, dass hinter Fynn noch ganz viel Potenzial und eine tiefer liegende Geschichte steckt, die am Ende – zumindest meiner Meinung nach – auch nicht nur mit „Ich liebe jetzt Anna und bin wieder glücklich“ beantwortet werden kann.

Toller Schreibstil und Empfehlung für alle Romance-Fans

Jeannine Molitor hat einen tollen und sehr flüssigen Schreibstil, der mich die Geschichte wunderbar hat verfolgen lassen. An der einen oder anderen Stelle fehlt vielleicht noch der Feinschliff (zum Beispiel sind mir manches Mal Wort-/Satzwiederholungen aufgefallen), aber das ist vollkommen okay und da kann man gut drüber weglesen. Ich bin zudem sehr gespannt wie sehr sich die Autorin in ihren folgenden Bänden inhaltlich und schreibtechnisch weiterentwickelt, denn ich bin mir sicher, dass wir noch einiges von ihr hören werden!

In jedem Fall empfehle ich „Spin my Heart“ gerne an alle weiter, die Romance und New Adult lieben, denn hier bekommen wir eine romantische, süße Story mit einer etwas anderen Thematik. Übrigens gibt es bisher zwei weitere Teile dieser Reihe, die sich immer mit anderen Pärchen beschäftigen. Der letzte Teil ist erst diesen Monat herausgekommen. Lasst euch diese Bücher also nicht entgehen!

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