
Autorin: V.E. Schwab
OT: A Conjuring of Light
Erschienen: 2018 in Frankfurt/Main: S. Fischer Verlag GmbH
Seiten: 716
Ich habe es euch versprochen, dass es nicht allzu lange dauern wird, bis ihr die Rezension zum letzten Teil der Weltenwanderer-Trilogie bekommt.
Wollte ihr euch noch einmal die ersten beiden Rezensionen durchlesen? Hier geht’s lang:
Vier Farben der Magie
Die Verzauberung der Schatten
Worum geht’s?
Die ersten beiden Teile haben es bereits angedeutet: Im dritten Teil der Weltenwanderer-Trilogie von V.E. Schwab gipfelt alles in einem Kampf um das Rote London, denn Osaron, die Ausgeburt der Finsternis aus dem Schwarzen London, belagert das Rote London und bringt nach und nach alle Bewohner:innen unter seine Kontrolle.
Kell, Lila, Rhy, Alucard und sogar Holland bündeln noch einmal alle ihre Kräfte, um das Rote London zu schützen und vor dem Untergang zu wahren.



Foto © pusteblume.blog
So habe ich den letzten Band erlebt
Da ich nicht allzu viel über die Inhalte plaudern kann, ohne viel vom Inhalt zu verraten, möchte ich euch einfach mal erzählen, wie ich dieses Buch und auch die anderen beiden erlebt habe:
Im letzten Band hat die Geschichte für mich noch einmal richtig Fahrt aufgenommen. Im zweiten Band hat man stark gespürt, dass viel für den Endkampf vorbereitet wird. Entsprechend ist auch nicht so sehr viel passiert. Das ändert sich im letzten Band und ich finde, die Geschichte entwickelt eine richtige Sogwirkung. Schon ziemlich schnell dringt Osaron in das Rote London ein und wir müssen zusammen mit den Protagonist:innen erfahren, wie hoffnungslos sich alles anfühlen kann. Zu sehen, wie Freunde und Familie nach und nach dem Dunklen geopfert werden, muss einfach wehtun und ich finde, dass diese Stimmung richtig gut durch die Zeilen in mein Herz transportiert wurden.
„Eigentlich hatte Ned eine Vorliebe für alles Merkwürdige, ja er lebte in der ständigen Hoffnung, die Welt möge weniger alltäglich sein.“ (S. 280)
Die Antari, also Menschen mit magischen Fähigkeiten, tun alles in ihrer Macht Mögliche, um gegen das Böse anzukämpfen. Dabei scheuen sie sich nicht davor den einstigen Feind Holland mit ins Boot zu holen und auch von ihrer Seite aus Komplotte zu schmieden, damit die Menschen gerettet werden. Hier fand ich es toll, dass kein einfaches Schwarz-Weiß-Denken herrscht. Holland wird zwar nicht gerade gemocht, doch er wird Teil des Teams. Ein unerlässlicher Teil sogar. Es fällt nicht allen leicht, dem einstigen Feind zu vertrauen, doch es stellt sich heraus, dass es sich manchmal lohnt, seine Vorurteile zu überwinden.
Insgesamt hatte ich das Gefühl, endlich einmal wieder in eine spannende magische Fantasywelt abtauchen zu können. Der Weltenbau hat mich die ganze Reihe über begeistert. London an sich ist als Schauplatz schon cool, aber dazu noch vier verschiedene London, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Das ist doch mega spannend!
Seinen Bart um den Finger wickelnd, antwortete der Onase Aven: „Liebe und Leid sind nicht voneinander zu trennen, wie das Schiff und die Wellen, die es tragen. Je größer unsere Liebe, desto mehr haben wir zu verlieren. Jedoch ist die einzige Möglichkeit, das Leid zu vermeiden, der Liebe zu entsagen. Wie traurig wäre dann unsere Welt!“ (S. 441)
Auch die Romantik kommt im Buch nicht zu kurz, nimmt aber nicht die Hauptgeschichte ein. Das fand ich beim Lesen herrlich erfrischend, ist doch „Spice“ heute oft eine wichtige Kategorie für viele Lesende (no shade, wer es mag! Ich lese auch gerne mal spicy books, aber das ist für mich kein Muss und ich finde es auch mal nett, wenn das Thema gar keine Rolle spielt).
Zudem ist V.E. Schwabs Schreibstil wunderbar fließend, verständlich und mit viel Humor gespickt. Das liebe ich sehr an der Weltenwanderer-Trilogie, aber auch an anderen Büchern von ihr.
„Ein Mythos, dem niemand eine Stimme verleiht, ist wie verblühter Löwenzahn an einem windstillen Tag. Keiner verbreitet die Samen.“ (S.664)
Wie sieht es aus, habt ihr das Buch gelesen oder konnte ich euch überzeugen, es spätestens jetzt zu tun? Schreibt mir gerne in den Kommentaren!
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