The Imitation Game; USA/UK 2014; Regie: Morten Tyldum; FSK ab 12
Inhalt
England im Jahr 1939: Der Zweite Weltkrieg hat gerade begonnen und die Deutschen besitzen eine Maschine, genannt „Enigma“, um damit Nachrichten über Angriffe und Positionen ihrer Soldaten auf Feinde verschlüsselt weiterzugeben.
Die Engländer fangen diese Nachrichten ab, können sie jedoch aufgrund des täglich sich ändernden Verschlüsselungssystems nicht dechiffrieren. Es werden also die besten Kryptografen und Linguisten für die Government Code and Cypher School gesucht, um an dieser scheinbar unlösbaren Aufgabe zu arbeiten.
So geschieht es, dass der junge Mathematiker Alan Turing sich bewirbt und trotz seiner negativ auffallenden Arroganz und sozialen Inkompetenz angestellt wird. Dieser beginnt schnell, eine Maschine zu entwickeln, die den Code entschlüsseln soll – schneller als die Menschen es können. Bei seinen Kollegen und Vorgesetzten stößt dies auf Unverständnis, denn sie glauben nicht daran, dass diese Maschine etwas nützt.
Nachdem Turing von Winston Churchill persönlich als Teamleiter eingesetzt wird, ist Turings erste Handlung, zwei Kollegen zu entlassen. Dafür kommen die schöne und kluge Joan Clarke und ein weiterer Mitarbeiter ins Team. Joan und Alan schließen schnell Freundschaft und mit ihrer Hilfe schafft Turing es, zugänglicher zu werden und seinen Autismus besser im Griff zu haben.
Durch einen Zufall findet Turing schließlich heraus, wie die Nachrichten verschlüsselt werden. Seine Maschine, die er Christopher, nach seinem verstorbenen Schulfreund, benennt, entschlüsselt den Code. Auch wenn das Team jetzt Nachrichten entschlüsseln kann, so darf dies jedoch niemals an die Öffentlichkeit gelangen…
Alan Turing – Ein spannender Charakter
The Imitation Game ist ein Film, der eine spannende Mischung aus biografischen Details, Wissenschaft und Drama bietet. Alan Turing war ein Genie, das alleine sehr gut arbeiten konnte, aber erst im Team so viel mehr erreichte. Im Film wird Turing als besonders autistisch und sozial verschlossen dargestellt. Das scheint sich vor allem in seiner Schulzeit, die immer wieder in Rückblenden gezeigt wird, manifestiert zu haben.
Und dennoch hat sein Charakter so viel in mir bewegt, denn er musste ein schweres Schicksal durch den Tod seines Freundes Christopher – durch den er wahrscheinlich auch seine Zuneigung zu Männern entdeckte – erleiden. Dass er seine Dechiffriermaschine nach ihm benennt, ist in diesem Zug also eine besonders große Geste.
Auch die Freundschaft zu Joan Clarke, gespielt von Keira Knightley, hat für mich etwas ganz Besonderes an sich gehabt. Joan hat sich Alan einfach angenommen und hat ihn nicht als den „komischen Vogel“ gesehen, für den ihn seine Kollegen gehalten haben. Ihr war es egal, was andere denken und genau das tat Alan im Film ganz besonders gut. Durch sie hat er mehr zu sich selbst gefunden, denn danach wird er für seine Kollegen zugänglicher und bietet auf diese Art auch viele humorvolle Szenen im Film.
Ein wundervoller Film
Es gibt einige Kritiken darüber, dass der Film nicht konsequent historisch korrekt sei und dass Turing in der Realität nicht so autistisch gewesen sein soll, wie es im Film transportiert wird. Damit im Hinterkopf muss ich aber trotz allem sagen, dass es einer meiner Lieblingsfilme geworden ist, den ich mir immer wieder ansehen kann. Ich denke, wenn man weiß, dass im Film vieles dramatisiert wurde, dann kann man auch mit dem Gedanken leben, dass Turing, der im Übrigen grandios von Benedict Cumberbatch gespielt wird, in Wirklichkeit etwas anders war.
In jedem Fall ist es ein Film, der ein historisches Ereignis auf ruhige, zugängliche und nicht zu actiongeladene Weise erzählt.
Wie geht es euch Lesern? Habt ihr den Film gesehen? Was haltet ihr davon? Erzählt mir mehr in den Kommentaren 🙂
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