Buchrezension: Alexander Wolkow – Der Zauberer der Smaragdenstadt

Autor: Alexander Wolkow
Buchtitel: Der Zauberer der Smaragdenstadt
Originaltitel: Волшебник Изумрудного города
Ausgabe: 6. Auflage 1997
Erstausgabe Deutschland: 1964

Wer mich kennt, weiß, dass ich ein Fan von guter Kinderliteratur bin. Und so habe ich natürlich schon zeitig den „Zauberer der Smaragdenstadt“, bzw. später auch den „Zauberer von Oz“ kennengelernt. Heute stelle ich euch die russische Nacherzählung des Klassikers vor, die sich vor allem in der DDR besonderer Beliebtheit erfreut hat.

So ist meine Ausgabe nun auch die meiner Eltern, die ich ausgeliehen habe. Soweit ich weiß, wurden ein paar Bücher der Reihe mal nachgekauft, weil frühere Ausgaben verschwunden, verliehen oder verloren gegangen sind. Nichtsdestotrotz liest sich natürlich auch die „neuere“ Ausgabe, die nun auch schon 22 Jahre alt ist, natürlich ebenso gut 😉

Worum geht’s?

Der Zauberer der Smaragdenstadt“ von Alexander Wolkow ist eine klassische Nacherzählung des Kinderbuchs „Der Zauberer von Oz“ von Lyman Frank Baum (1939), das viele sicherlich als Verfilmung mit Judy Garland in der Hauptrolle der Dorothy kennen.

Nun, bei Wolkow dreht sich die Geschichte aber um die kleine Elli aus Kansas, die einen Hund namens Totoschka hat. Als ein Sturm aufzieht, wird das Mädchen zusammen mit Totoschka und dem Haus weggetragen, bis es in einem fernen Land ankommt und mit ihrem Häuschen aus Versehen die böse Hexe Gingema erdrückt.

Doch das arme Mädchen möchte wieder zurück zu ihren Eltern, zurück nach Kansas. Die Bevölkerung des fremden Landes ist sich einig: Elli muss zum Zauberer Goodwin, der in der Smaragdenstadt lebt, gehen und ihn darum bitten, sie nach Hause zu schicken.

Zusammen mit Totoschka, der nun sprechen kann, wandert Elli auf dem gelben Backsteinweg entlang, der direkt in die Smaragdenstadt führt.

Und die kleine Elli lernt so manch sonderbare Gestalt auf ihrem Weg kennen, die allesamt ihre Freunde werden. Da wäre der Scheuch (eine Vogelscheuche), der sich sehnlichst ein Gehirn statt Stroh wünscht, ein Holzfäller aus Eisen, der sich ein echtes Herz wünscht und ein Löwe, der so ängstlich ist, dass er sich etwas Mut wünscht. Sie alle begleiten Elli zum großen Zauberer, damit dieser ihnen die ersehnten Dinge schenkt.

Doch angekommen bei Goodwin verlangt dieser, dass Elli zunächst die böse Hexe Gingema töten möge, bevor er die Wünsche der Gäste erfüllt. Die Hexe zu töten ist jedoch nicht die einzige Herausforderung, der sich die Freunde stellen müssen… wie geht es weiter? Und schafft Elli es zurück nach Kansas zu ihren Eltern?

Wolkow vs. Baum

Derjenige, der „Der Zauberer der Smaragdenstadt“ liest, wird so manche Parallelen zum „Zauberer von Oz“ feststellen. Natürlich heißen die Figuren alle ein bisschen anders – aus Dorothy wird Elli, Toto ist Totoschka und der Zauberer Oz heißt nun Goodwin, während sein Reich Smaragdenstadt heißt.

Doch das Grundprinzip ist ähnlich – Elli kommt, wie auch Dorothy, durch einen Sturm in das fremde Land und lernt auf ihrem Weg eine Vogelscheuche, einen Eisenmann und einen Löwen kennen. Wie auch im „Zauberer von Oz“ muss Elli die böse Hexe (Bastinda bzw. die böse Hexe des Westens) töten, damit der Zauberer sie nach Kansas zurückschickt. In beiden Versionen wird Oz, bzw. Goodwin als Hochstapler entlarvt, der eigentlich nur deshalb als großer Zauberer benannt wird, weil er einen Mythos um sich aufgebaut hat.

Dennoch gibt es so manche Unterschiede, die sich manchmal nur in der Wortwahl, manchmal in veränderten Szenen widerspiegeln. So wird Oz zum Beispiel entlarvt, weil Toto sich vor dem Brüllen des Löwen erschreckt und so beim zur Seite springen den Schirm umwirft, hinter dem Oz sich verbirgt. Bei Wolkow wird Goodwin enttarnt, indem Totoschka den Zauberer erschnüffelt und ihn bellend hinter der Wand hervortreibt.

Schreibstil und Verständlichkeit

In jedem Fall ist dieses Buch wie gemacht für kleinere Kinder, die ihre Lesekompetenz so langsam festigen! Die Sätze sind einfach und verständlich, es gibt keine zu komplizierten Handlungen und Nebenhandlungen, sodass es einfach ist, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

An manchen Stellen hatte ich das Gefühl, dass der Schreibstil mittlerweile etwas alt anmutet, aber das sollte dennoch kein Problem für die Kleinen sein, die in der Regel ja noch mit den Eltern über das Gelesene reden 😊

Übrigens gibt es auch wunderbar liebevoll gestaltete Illustrationen in dem Buch. Hier seht ihr gleich zwei Beispiele: Die Freunde Elli, der Scheuch, der Eisenmann und der Löwe. Natürlich kommen auch die Affen der bösen Hexe Bastinda vor, die sich am Ende aber freundlicher herausstellen, als man anfangs denkt! Kinder haben an den Zeichnungen sicher ihren Spaß (und ältere Menschen natürlich auch 😉 )

Das ist übrigens nicht das einzige Buch, das von Wolkow erschienen ist, denn es gibt eine ganze „Smaragdenstadt“-Reihe! Dazu gehören die Bücher „Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten“, „Die sieben unterirdischen Könige“, „Der Feuergott der Marranen“, „Der gelbe Nebel“ und „Das Geheimnis des verlassenen Schlosses“. Diese stehen auch noch bei meinen Eltern und warten schon darauf, beim nächsten Besuch von mir mitgenommen zu werden 😉

 

Bei Instagram habe ich schon so manche Stimme gehört, die das Buch kennt. Wie sieht es hier aus: Kennt ihr das Buch? Oder mögt ihr keine Nacherzählungen und bleibt lieber beim „Zauberer von Oz“? Verratet es mir in den Kommentaren!

5 Kommentare zu „Buchrezension: Alexander Wolkow – Der Zauberer der Smaragdenstadt

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  1. Hallo Liebes 🙂 Ich bin mit Wolkow aufgewachsen und habe noch die Originale Zuhause 🙂 Einfach eine tolle Reihe und ich schaue auch immer mal wieder rein 🙂 Alles Liebe Ella 🙂

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      1. Ich freue mich auch jedes Mal, wenn ich jemanden treffe, der sie kennt oder dem ich sie nahe bringen kann 😉 Und ich bin definitiv #TeamWolkow 😂

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