Buchrezension: Justine Pust – Spin This Heart

Justine Pust - Spin This Heart

OT: Spin This Heart
Autorin: Justine Pust
Erschienen: 2022 in München: Piper Verlag
Seiten: 379

Habt ihr eigentlich schon einmal Poledance ausprobiert? Nein? Ich übe den Sport jetzt seit ca. anderthalb Jahren aus und deswegen hat mich der Roman „Spin This Heart“ von Justine Pust auch sehr gelockt. Denn der Sport ist ein wichtiger Bestandteil dieses Romans, in dem Freundschaft, Liebe und das Finden des eigenen Weges eine große Rolle spielen.

Worum geht’s?

Carmen, eine selbstbewusste, starke Unternehmerin aus Chicago, ist sich sicher: Die wahre Liebe gibt es nicht. Da ist sie sich mit dem Tänzer Tian, der Teil von Carmens Freundesclique ist, einig. Doch oftmals sind die beiden sich nicht so grün: Sie streiten gerne und geraten oft aneinander.

Carmen und ihre Freundinnen Brooke und Juliette besuchen zusammen einen Poledance-Kurs – bei Tian. Carmen wird mehr oder weniger unfreiwillig in den Kurs geschleppt wird und hat so gar keine Lust auf Tians Anweisungen. Doch was, wenn sich dieser Tänzer und Kursleiter für dich einsetzt und Einzelstunden gibt? Carmen nimmt die Hilfe an und wird mit der Zeit immer besser in dem Sport. Einen Nebeneffekt hat das alles aber – ihr Herz fühlt sich zu Tian, mit dem sie sonst so gerne streitet, hingezogen. Bleibt es bei den lockeren Begegnungen oder kann mehr daraus werden?

Life is a struggle

Beim Lesen wird deutlich, dass jede der Freundinnen und Freunde aus der Clique seine großen und kleinen Probleme hat. Es geht natürlich hauptsächlich um Carmen und Tian, die beide Ballast aus ihrer Vergangenheit mit sich schleppen. Carmen muss sich vor ihrem Vater behaupten, der sie die Firma nicht überlassen will, obwohl sie sich seit Jahren dafür den Allerweitesten abarbeitet. Tian hingegen steht vor der Entscheidung, eine Karriere als professioneller Tänzer einzuschlagen, doch Selbstzweifel und eine schwierige Vergangenheit begleiten ihn stets.

Auch das Schicksal von Carmens Freundin Juliette wird hier nachgezeichnet. Sie muss das erste Mal auf eigenen Füßen stehen, nachdem sie von ihrem Verlobten betrogen wurde und von den Eltern im Stich gelassen wurde. Im Buch sucht sie ihren Weg und findet ihn im Laufe der Zeit mit der Hilfe ihrer Freundinnen.

Eine wichtige Rolle bei alldem spielt Poledance. Da ich selbst diesen Sport betreibe, habe ich mich total gefreut, darüber zu lesen! So kann ich es komplett nachvollziehen, was für einen Muskelkater Carmen nach dem Training hatte 😀 Die Techniken werden meines Erachtens korrekt dargestellt und es macht einfach Spaß zu lesen, dass dem Sport das Stigma genommen wird. In erster Linie handelt es sich nämlich um ein krasses Ganzkörpertraining und nicht darum, auf High Heels sexy ein Bein um die Stange zu schlingen.

Justine Pust - Spin This Heart mit Deko

Darstellung der Charaktere

Gefallen hat mir, dass alle Charaktere wirklich individuell dargestellt wurden. Während Carmen als die selbstbewusste, pragmatische, bisweilen impulsive Frau rüberkommt, ist Juliette die Ängstliche, die alles ein wenig zu naiv angeht. Brooke erscheint hier als diejenige, die stabil im Leben steht. Die Charaktereigenschaften haben sich auch in der Sprache niedergeschlagen, das hat mir gut gefallen.

Auch Tian ist ein mehrschichtiger Charakter. Nach außen wirkt er schnell wie der Bad Boy, doch er hat tiefe Gefühle, Emotionen und trägt Ballast mit sich herum, die er erst mal lernen muss, nach außen zu zeigen. Er entwickelt sich im Laufe des Romans weiter und das ist schließlich immer gut.

Zuletzt ist natürlich besonders positiv die Freundschaft der drei Frauen Carmen, Brooke und Juliette zu erwähnen. Wenn es darauf ankommt, sind alle füreinander da, auch wenn sie manchmal unterschiedlicher nicht sein könnten!

Etwas schwer fiel es mir, komplett in diese Chicago-Welt einzutauchen. Ich hatte das Gefühl, dass alle sehr reich und sehr erfolgreich waren und es wurde das, wie ich finde, recht typische „Vater traut Tochter nix zu“-Thema aufgemacht, das aus meiner Sicht auch sehr stereotypisch fortgeführt wurde. Da fehlt mir noch dieser letzte Funke, der die Geschichte rund gemacht hätte.

Schreibstil und Empfehlung

Spin This Heart“ ist ja eigentlich der zweite Teil zu „Strip This Heart“ von Justine Pust. Jedoch lässt sich dieser Band auch losgelöst von Band eins lesen, was ich echt gut fand. Die Autorin hat einen, ich bezeichne es mal „locker-flockigen“ Schreibstil, der einen gut durch das Buch führt. Sie schafft es, die Charaktere glaubhaft durch ihre Sprache darzustellen.

Meiner Meinung nach hätten manchmal weniger Dialoge dem Buch gut getan, aber das ist nur mein persönliches Empfinden. So hätte man eventuell noch ein wenig tiefer in die Gefühlswelt der Charaktere eindringen können. Nichtsdestotrotz ist „Spin This Heart“ ein empfehlenswerter und erfrischend anderer Roman – nicht nur für Poledance-Fans, sondern auch für alle, die das Gefühlvolle und die Wichtigkeit von Freundschaften lieben!

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