Buchrezension: Gwenda Bond – Suspicious Minds

[Rezensionsexemplar vom Random House Verlag bereitgestellt. Vielen Dank dafür!]

Bond, Gwenda (2019): „Suspicious Minds“. München: Penguin Verlag. 428 Seiten.

Hände hoch, wer von euch hat auch „Stranger Things“ auf Netflix geschaut? Alle Fans bitte einmal nähertreten. Macht es euch gemütlich und lehnt euch zurück, denn hier kommt die Rezension zu „Suspicious Minds“, der Vorgeschichte um Elfi und ihre Mutter.

Na, wer hat es schon gelesen, das Buch mit der Vorgeschichte zu Stranger Things? Ich muss gestehen, dass ich eigentlich erst nach Erscheinen des Buches überhaupt wusste, dass ein Prequel zur Serie geplant ist. Im Nachhinein stellt sich das aber als weniger tragisch heraus.

Worum geht’s?

Wie der Buchtitel vermuten lässt, geht es um „Das Geheimnis um Elfi“, was sich aber eher als Geheimnis um Elfis Mutter herausstellt. Wir lernen die junge Terry Ives kennen. Sie ist Studentin im Jahr 1969 und ist sich keineswegs zu fein, neugierig und mit einer eigenen Meinung zur Situation Amerikas in die Welt hinauszugehen. Sie lebt mit einer Freundin im Wohnheim und sie hat einen Freund sowie eine Schwester, Becky. Ihre Eltern sind beide schon verstorben.

Soweit so gut, denn eines Tages wird Terry durch ihre Mitbewohnerin Stacey auf eine Forschungsstudie aufmerksam gemacht: Stacey weigert sich jedoch, auch nur noch einmal wieder dorthin zu gehen, denn sie ist sich sicher, dass die Studie mit der Verabreichung von LSD zu tun hat. Terry wittert jedoch ihre Chance: 15 Dollar (zu der Zeit etwa eine Monatsmiete) für die Versuche sind zu verlockend, um es nicht wenigstens zu versuchen. Terry gibt sich also als Stacey aus. Sie fliegt letztlich auf, hat aber doch genug Potential, um in der Studie zu bleiben.

Am Forschungsinstitut lernt Terry die anderen Versuchspersonen kennen: Gloria Flowers, eine schwarze Studentin, die für die Rechte der Frauen kämpft, Ken, der hellsehen kann, sowie Alice, die in der Stadt wohnt und sich mit Maschinen und Autos bestens auskennt.

Schnell müssen Terry und die anderen jedoch feststellen, was in diesem Labor getrieben wird. Dunkle Geheimnisse lauern und altbekannte Monster spielen bereits eine Rolle. Der Forscher Dr. Martin Brenner steht hinter alledem und es gibt kein Entrinnen – der Mann hört die Familien und die Umgebung der Testpersonen ab, damit diese keine Infos nach außen dringen lassen und er ist sich auch keinesfalls zu schade, seine eigene Tochter Kali zu opfern, um die Studienergebnisse zu bekommen, die er sich erhofft.

Schon bald beginnt ein Aufruhr der jungen Menschen gegen Brenner, gegen das Labor. Aber schaffen sie es zu entkommen? Und wie kommt Elfi schließlich ins Spiel? Findet es heraus!

Suspicious Minds und Stranger Things

Suspicious Minds“ ist das erste Buch einer Reihe von Prequels, die zu der beliebten SciFi-Serie erscheinen sollen. Allerdings muss ich doch sagen, dass der Titel mehr lockt als er verspricht!

Natürlich gibt es zunächst einmal den Bezug zu der erfolgreichen Netflix-Serie. Angefangen mit Terry, die wir ja in der zweiten Staffel kennengelernt haben. Während sie in der Serie eine leider sehr verstörte Frau ist, die Schlimmes durchgemacht hat, lernen wir Terry im Buch als lebenslustige, mutige und aufgeweckte Studentin kennen. Sie muss jedoch im jungen Alter schon einiges durchmachen – bis hin zur Schwangerschaft von ihrem Freund, der im Krieg ums Leben kommt.

Dann ist da noch Kali, auch „Acht“ genannt, die ebenso in der zweiten Staffel vorkommt. Acht und Elf, also Kali und Jane (Elfs richtiger Name) treffen sich in der Staffel und Elfi scheint sich in Kalis Obhut zu verändern, doch wir erinnern uns, sie kehrt schließlich zu den Jungs rund um Mike zurück, um ihnen zu helfen.

Dr. Brenner taucht auch auf. Schon in „Stranger Things“ ist er einer der schlimmsten Typen überhaupt und das ist er auch im Buch. Eine gefühlslose Person, für die die Ergebnisse im Vordergrund stehen.

Abgesehen davon finde ich jedoch, dass das Buch mit seinen 428 Seiten nicht allzu viel der Geschichte hinzufügt. Elfis „Geheimnis“ wird meiner Meinung nach keineswegs gelüftet, denn wir erfahren nur, wie Brenner es geschafft hat, sie seiner Mutter zu entreißen, was wohlgemerkt irgendwo auf den letzten Seiten geschieht.

Schreibstil

Der Sinn dieses Buchs ist natürlich, zu unterhalten. Dementsprechend ist auch der Schreibstil gehalten: Ich flog nur so durch die Seiten! Das muss man dem Buch wirklich zugutehalten. Für sich genommen liest es sich recht locker und leicht, was nicht zuletzt an den Charakteren liegt. Das war für mich auch generell das Interessanteste: Terry, Alice, Gloria und Ken, wie sie als Jugendliche Ende der 60er Jahre leben. Sie erleben Kriege mit, die Mondlandung, Studentenproteste. Das alles wirkt sehr lebendig und macht auch wirklich Spaß zu lesen!

Dennoch gibt es die eine oder andere holprige Stelle. Da ich das Buch auf Deutsch gelesen habe, kann ich nicht wirklich sagen, ob es am Original liegt, oder ob die Übersetzung an manchen Stellen einfach nicht optimal ist. Abgesehen davon gibt es kleine Rechtschreibfehler, die ab und zu störend ins Auge fallen.

Meine Meinung

Insgesamt muss ich gestehen, dass ich doch ein wenig enttäuscht von dem Buch bin.

Sehr schnell kam ich ins Lesen rein, das ist keine Frage. Der Alltag der damaligen Studenten war für mich sehr interessant; auch die etwas unbedachte Art, sich in ein solches Forschungsprojekt zu stürzen. Dennoch blieben viele Fragen offen, von denen ich dachte, dass sie im Buch beantwortet werden: Woher kommen nun diese Monster aus dem Upside Down? (Sie werden in einer Zukunftsvision eigentlich nur mal kurz angeteasert), was hat es mit diesen Illusionen auf sich, die Kali und Terry sowie später auch Jane erschaffen können? Was genau erforscht Brenner denn nun und zu welchem Zweck?

Das alles bleibt für mich so schwammig, dass ich das Buch eigentlich vorerst nur als nette Ergänzung zur Serie beschreiben kann, die man jedoch nicht gelesen haben muss. Ich bin dennoch gespannt, was aus dieser Buchreihe gemacht wird und ob man dann als Leser tatsächlich auch etwas mehr zu den Geschehnissen erfährt. Bis dahin bleibt das Buch eher ein „Prequel zum Prequel“.

Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr „Stranger Things“ gesehen und „Suspicious Minds“ schon gelesen? Was haltet ihr generell von solchen Buchprequel-Aktionen? Ist es Geldschneiderei oder verbergen sich doch noch Perlen darunter? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!

Meine Bewertung im Detail

Handlung ♥♥♥♡♡

Charaktere ♥♥♥♥♥

Sprache ♥♥♥♡♡

Emotionen ♥♥♥♥♡

Gesamt 3/5

Ein Kommentar zu „Buchrezension: Gwenda Bond – Suspicious Minds

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