Autor: Christopher Paolini
OT: Inheritance. The Vault of Souls
Erschienen: 2011 in München: cbt/cbj Verlag
Seiten: 359
Kennt ihr das Gefühl, das ihr bekommt, wenn ihr etwas wirklich besonders gelesen habt und eine absolut fulminante Buchreihe beendet habt, die noch lange im Gedächtnis bleiben wird? Nun, so ging es mir zuletzt diesen Sommer mit der „Eragon“-Reihe von Christopher Paolini. Mit „Das Erbe der Macht“ habe ich den vierten Teil nun gelesen und… ich habe das Buch geliebt! Achtung, es handelt sich um den letzten Teil der Reihe. Es wird Spoiler geben. Auch die Handlung werde ich nicht noch mal im Einzelnen aufdröseln, sondern kurzfassen.
Worum geht’s?
In Alagaësia herrscht ein schrecklicher Krieg. Galbatorix ist der grausame Herrscher des Imperiums und das Volk ist sich einig: Der Despot muss weg. Und so ziehen Menschen, Elfen, Zwerge und Drachenreiter in einen gemeinsamen Krieg gegen Galbatorix, um das Land in den Frieden zu führen. Werden Eragon und sein Drache Saphira gegen den Herrscher bestehen? Und was wird mit Eragon danach geschehen? Die Prophezeiung besagt schließlich, dass er das Land verlassen wird…
Spannungsgeladen und anders als gedacht
Vier Bände hat es gebraucht, bis Eragon und Saphira endlich Galbatorix gegenüberstehen. Zwischendurch hat es immer wieder heftige Kämpfe gegeben, zum Beispiel gegen Murtagh und seinen Drachen Dorn, die Galbatorix‘ Willen unterworfen sind und daher dazu gezwungen sind, gegen Eragon, der Murtaghs Halbbruder ist, zu kämpfen.
Dementsprechend haben viele von uns sicherlich darauf gewartet, dass das Ende von Galbatorix wohl in einem heftigen Kampf zwischen allen Völkern endet. Doch es kam anders als erwartet! (Und ich glaube, dass ein paar Menschen Probleme damit hatten). Ich finde den dann stattfindenden Kampf zwischen Eragon und Galbatorix so viel besser als die nächste große Schlacht, denn der Kampf zeigt, dass wahre Stärke aus dem Inneren kommt und nicht davon, wer mehr Macht besitzt. Eragon wendet eine List zusammen mit den Eldunarí an (Dracheneier), um Galbatorix echtes Leid spüren zu lassen. Wie es mit dem Herrscher zu Ende geht, solltet ihr allerdings wirklich selbst lesen, wenn ihr es nicht schon längst getan habt 🙂
Für mich ist es ein bisschen der „Voldemort-Effekt“: Ja, es gibt einen klassischen Kampf, aber auch bei Voldemort sieht man am Ende, dass es nicht die Macht ist, die ihn gewinnen lässt – und im Buch ist es ja zudem auch so, dass er als eine Leiche herumliegt (im Gegensatz zum Film, wo man Voldemorts Ende eine viel zu große Bühne gegeben hat, indem er sich in kleine Fetzen auflöst…), was zeigt, dass Voldemort nur einer von vielen ist und ihm im Gegensatz zu den Überlebenden keine Aufmerksam gezollt werden soll. Ähnlich bei Galbatorix, der auf so eine menschliche Art und Weise stirbt und der am Ende einfach nicht mehr im Mittelpunkt stehen sollte.
Große Fantasy-Empfehlung
Christopher Paolini bietet uns das, was einigen High Fantasy Romanen manchmal meiner Meinung nach fehlt: echtes Worldbuilding, interessante Völker mit ihrer ganz eigenen Geschichte, Spannungsfeldern zwischen den einzelnen Interessengruppen und mit den Drachen zudem eine unglaublich spannende Spezies, der der Autor ein ganz individuelles Leben eingehaucht hat. Für viele mögen die Bücher „zu detailreich“ beschrieben sein, doch ich finde sie absolut klasse und eine Ausnahme in der Literaturwelt.
Über den wunderbaren Schreibstil Paolinis müssen wir denke ich gar nicht weiter reden, denn dieser ist wie üblich spannend, sodass man unbedingt dranbleiben will. Er nutzt die Dicke seiner Werke aus, um die Figuren in all ihren Tiefen, mit all ihren Fehlern und natürlich auch guten Seiten darzustellen. Das ist dem Autor auch in diesem abschließenden Band wieder gelungen, weshalb mir nichts anderes bleibt, als eine absolute Leseempfehlung für die gesamte Eragon-Reihe auszusprechen! Ich freue mich jetzt schon auf den Ableger über Murtagh, der ja auch bald erscheinen wird! 🙂
Habt ihr die Eragon-Reihe gelesen und was verbindet ihr mit dem Werk? Schreibt es mir gerne in die Kommentare!
Eure Jacqui
Pusteblume.blog 
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