Buchrezension: Ashley Schumacher – Amelia. Alle Seiten des Lebens.

Ashley Schumacher – Amelia. Alle Seiten des Lebens

Autorin: Ashley Schumacher
OT: Amelia Unabridged
Erschienen: 2023 in Zürich: Atrium Verlag AG, Imprint Arctis
Seiten: 359

Vor kurzem habe ich bei einem Gewinnspiel einer lieben Bookstagrammerin das Buch „Amelia. Alle Seiten des Lebens“ von Ashley Schumacher gewonnen. Letztes Jahr bin ich bereits auf das Buch aufmerksam geworden und dachte schon, dass es etwas für mich sein könnte, denn schließlich geht es um Buchliebe, um Freundschaft, Verlust und Liebe. Genau die richtige Mischung für einen Bücherwurm! Lest hier, wie mir das Buch gefallen hat.

Worum geht’s?

Amelia und Jenna sind beste Freundinnen. Über die Liebe zu Büchern lernen sie sich kennen und verbringen fortan jede freie Minute ihres Lebens miteinander. Bei einem Autounfall kommt Jenna jedoch ums Leben. Während Amelia um ihre beste Freundin trauert, bekommt sie mysteriöse Post – ein signiertes Exemplar ihres Lieblingsbuchs von ihrem Lieblingsautor Nolan E. Endsley. Auf der Suche nach dem Absender der Post trifft Amelia unverhofft auf Nolan, der sehr zurückgezogen lebt. Beide lernen, dass es nie zu spät ist, einander die Hand zu reichen und ein neues Kapitel im Leben aufzuschlagen.

Freundschaft und Familie

Ein wichtiger Teil im Buch macht für mich die Themen Freundschaft und Familie aus. Nachdem Amelias Vater einfach abhaut und ihre Mutter resigniert und ignorant zurücklässt, muss sich das Kind im Leben selbst zurechtfinden. Vor einem Buchladen stehend, spricht die beliebte Jenna sie an – und schnell entsteht eine unzertrennliche Freundschaft zwischen den beiden Mädchen. Zudem wird Amelia von Jennas Familie wie ein eigenes Kind behandelt. Während Amelias eigentliche Mutter sich kaum noch um sie kümmert, nehmen Jennas Eltern das Mädchen mit auf Reisen, lassen sie bei sich essen und übernachten und zahlen auch gerne in Zukunft die Universität. Genau diese familiäre Gemeinschaft braucht Amelia auch, um sich persönlich entwickeln zu können.

Vor allem die Freundschaft zu Jenna mag ich total gerne. Die beiden lieben sich total, teilen fast ihr ganzes Leben miteinander, lesen gemeinsam Bücher und wollen am Ende der Schulzeit auf eine Convention gemeinsam gehen. Amelia ist eher zurückhaltend, während Jenna die Lautere von beiden ist und trotzdem sind sie die besten Freundinnen und immer füreinander da. Jenna hat sogar schon alles für die Studienzeit der beiden vorbereitet: welche Vorbereitungskurse sie belegen, wie der Zeitplan bis zu Beginn des Studiums ist und was die beiden studieren wollen.

Doch Amelia wird durch einen Unfall ihre beste Freundin von jetzt auf gleich genommen – und sie muss sich fortan alleine zurechtfinden. Jenna hinterließ jedoch eine mysteriöse Nachricht für Amelia – eine, die sie zu ihrem Lieblingsautor führt, in dessen Nähe sie die Liebe zum Leben wiederentdeckt.

Nolan und Amelia – zwei gebrochene Seelen finden sich

Wir begleiten Amelia dann also, wie sie nach Michigan fliegt, um dort die Adresse und die Buchhandlung ausfindig zu machen, aus der ihr die besondere Ausgabe ihres Lieblingsbuch zugeschickt wurde. Zuerst trifft Amelia nur auf einen sehr mürrischen und vor allem zurückgezogenen Nolan Endsley. Doch umso herzlicher sind Valerie, die Ladenbesitzerin, und Alex ihr gegenüber. Amelia kann in einem Zimmer bei ihnen übernachten und schnell freunden sich das Mädchen und die Frau sowie ihr Sohn an. Auch Hund Wally hat einen tollen Hundecharakter, der immer wieder in die Geschichte einfließt.

Nach dem gemeinsamen Bestehen einer Notsituation schaffen Amelia und Nolan es dann endlich, einander etwas näherzukommen. Der sonst so verschlossene Nolan kann ihr gegenüber offen und ehrlich sowie ganz er selbst sein. Und auch Amelia schafft es, nicht mehr nur in ihrer Trauer um Jenna zu versinken. Schnell wird deutlich, dass beide ihre emotionalen Päckchen mit sich tragen und dass sie erst einmal lernen müssen, anderen Menschen zu vertrauen. Denn beide haben schwierige Zeiten durchlebt, die außerdem bestimmte Parallelen aufweisen. Nolan und Amelia freunden sich erst an und verlieben sich später sogar ineinander… Doch da bleibt immer noch das Problem, dass Amelia wieder nach Hause zurückkehren muss. Wie sollen die beiden es schaffen, diese Entfernung zu überbrücken…?

„Es gibt ein Foto“, sage ich, als seine Lippen meine Stirn berühren, er die Augen niederschlägt, „von einem Mädchen. Sie trägt Kopfhörer, ihr Lieblingsbuch liegt auf ihren Knien und sie liebt dich. Sie weiß es noch nicht, aber sie wird dich kennenlernen und das wird der beste aller Anfänge werden.“ (S. 352)

Ergreifend und Mut machend

Wenn man wie Nolan und Amelia bereits in so einem jungen Alter die Erfahrung von Verlust machen musste, ist das einfach unglaublich schwer. Die Geschichte war an sehr vielen Stellen einfach unglaublich ergreifend und ich konnte mir gut vorstellen, dass es für Amelia einfach schwierig sein muss, sich darauf zu konzentrieren, was sie im Leben gerne machen möchte, wenn doch gerade ihre beste Freundin auf so tragische Weise gestorben ist. Und doch findet sie in der Ferne wieder Hoffnung und kann für sich selbst entscheiden, was sie studieren möchte und wohin die Reise gehen soll. Amelia hat sich also gezwungenermaßen unglaublich weiter entwickelt – auch durch die neuen Freunde und Freundinnen, die sie in Michigan gefunden hat.

Im Buch gibt es keine riesigen Plottwists, keine schockierenden Wendungen und genau diese Ruhe macht die Geschichte so besonders. Durch die Verluste, die sowohl Amelia als auch Nolan erlitten haben, ist bereits genügend Aufregung im Leben der beiden gewesen, weshalb es nun für die beiden besonders schön ist, einen Ruhepol zu finden und anzukommen.

Wer die Themen Romance und tiefe Freundschaft in Büchern liebt, der macht mit „Amelia. Alle Seiten des Lebens“ von Ashely Schumacher auf jeden Fall den richtigen Griff. Das Buch wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben!

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