Autorin: Gesa Neitzel
Buchtitel: Frühstück mit Elefanten. Als Rangerin in Afrika.
Ausgabe: 2018, 1. Auflage. Berlin: Ullstein.
Seitenanzahl: 361
Manchmal gibt es sie: Die Bücher, die dich voll und ganz packen, die dir nicht mehr aus dem Kopf gehen und dich nachdenken lassen. Bücher, in denen du mitfühlst, mitweinst und mitlachst und bei denen dein Herz ganz einfach aufgeht. So ein Buch ist für mich „Frühstück mit Elefanten“ von Gesa Neitzel geworden. Und weil mir das Buch so wichtig ist, kann ich auch gar keine „normale“ Rezension dazu schreiben. Ich möchte dir an der Stelle lieber fünf Gründe vorstellen, warum „Frühstück mit Elefanten“ ein Buch ist, das dir durchaus gefallen könnte, nicht aber, ohne vorher trotzdem kurz zu erklären, worum es eigentlich geht.
Worum geht’s?
Gesa Neitzel, Jahrgang 1987, kommt aus Hildesheim und hat nach der Schule ein Volontariat in Berlin absolviert, wo sie im Anschluss als TV-Redakteurin beschäftigt war. Doch in ihr hat es schon immer eine wilde Seite gegeben: Sie ist immer gern auf Reisen gegangen, hat mit Freude im Ausland gearbeitet und mit der Bevölkerung zusammengelebt, um mehr über die Menschen zu erfahren.
Irgendwann schleicht sich in ihr Berliner Leben die Frage ein, ob dies überhaupt das Leben ist, das sie führen möchte. Umgeben von Stress, Technik, wenig Zeit und wenig Freude überkommt sie schleichend aber bestimmt der Wunsch, in Südafrika, ihrem letzten Reiseland, eine Ausbildung zur Rangerin zu absolvieren. So macht sie sich auf die Reise auf die südliche Erdhalbkugel, um dort eine harte, aber lehrreiche Ausbildung zu absolvieren. Spuren lesen, schießen lernen, Flora und Fauna kennen lernen, sich richtig verhalten und eine Safari zu führen – das und noch mehr lernt die Autorin mit vielen anderen Menschen aus der ganzen Welt in der Wildnis Südafrikas.
Was sie dort erlebt, reicht aber weit über die pure Ausbildung hinaus: Sie lernt Menschen fürs Leben kennen, spürt sich selbst und die Erde wieder intensiv, denkt langsam um und behält die Wildnis Afrikas für immer im Herzen.
5 Gründe, warum auch dir das Buch gefallen könnte
Und warum hat mir das Buch nun so gut gefallen? Ich will versuchen, es in Worte zu fassen, ohne zu viel zu verraten. Vielleicht entdeckst du den einen oder anderen Punkt, der dich auch interessiert!
- Eine wahre Geschichte
Was mich immer wieder an solchen Geschichten beeindruckt, ist, dass sie wahr sind. So profan das auch klingen mag, aber das Leben schreibt doch immer die schönsten Geschichten! Und so erfährt die Autorin an den unterschiedlichen Stationen Südafrikas mehr als sie sich jemals erträumt hätte. Besonders überraschend, aber auch erschreckend finde ich die Parallelen, die sicher jeder von uns zu ihrer Erfahrung ziehen kann: Manch einer sehnt sich nach weniger mobilen Geräten im Leben, weniger ständige Erreichbarkeit, weniger Taubheit und dafür mehr Natur, mehr Leben, mehr Freude. Ein wenig habe ich mich darin wiedergefunden.
- Aller Anfang ist schwer
Von einen Tag auf den anderen von der Großstadt in die afrikanische Wildnis zu reisen ist nicht einfach – und die Autorin beschönigt dies auf keinen Fall. Sie zeigt ihre Gefühle, ihre Angst, ihre Bedenken und Zweifel. Und das ist das Schöne, denn so bemerken wir als LeserInnen ihre fantastische Entwicklung, die sie mit der Zeit durchläuft! Auch, wenn es zwischendurch Rückschläge gibt, habe ich immer das Gefühl gehabt, richtig mitfiebern zu können und Teil der Geschichte zu sein.
- Beeindruckende Leistung
Immer wieder dachte ich während des Lesens: Wow, das ist beeindruckend. Könnte ich sowas auch? Und schnell dachte ich oft: Hm, ne, schießen könnte ich wohl gar nicht. Spurenlesen? Vogelgeräusche merken? Der absolute Wahnsinn! Doch wenn man sich darauf einlassen würde, könnte man nicht doch all diese Dinge lernen, die uns wieder mehr mit der Natur verbinden? Die Autorin hat es auch geschafft! Und auch da war sie wieder schonungslos ehrlich: Während ihr manche Bereiche mehr zugesagt haben, waren andere Fachgebiete schwieriger zu lernen. Doch sie hat sich durchgefuchst, hat gelernt und sich helfen lassen. Ein tolles Signal, dass wir alle noch etwas im Leben dazulernen können, wenn es ein Gebiet ist, das uns Spaß macht und wenn wir uns nur darauf einlassen!
- Zwischenmenschliche Beziehungen
Natürlich kommen auch Freundschaften nicht zu kurz in dem Buch. Natürlich dreht sich die Geschichte hauptsächlich um Gesa Neitzel, doch wir lernen zusammen mit ihr verschiedene Personen kennen, die sie während ihrer Ausbildung stark prägen. Eine Freundin wie Biff wünschen sich möglicherweise einige Menschen! Auch Frank und Alan, obwohl sie erst gegen Ende des Buches auftauchen, sind mir ans Herz gewachsen. Man spürt einfach die Verbindung, die die Autorin zu den Menschen dort hat – und das ließ mir sehr das Herz aufgehen. Wenn man sich nur drauf einlässt, findet man überall auf der Welt Freunde!
- Erstaunliche Tier- und Pflanzenwelt
Last but definitely not least ist hier natürlich die Natur zu erwähnen. Dazu muss ich sagen, dass ich Elefanten absolut liebe! Diese Tiere strahlen eine wahnsinnige Ruhe aus, sind aber auch unglaublich gefährlich, klug, protektiv und extrem emotional. So kam ich übrigens auf das Buch. Damals sah ich ein YouTube-Video von der lieben Ivy von Ivybooknerd, in dem sie dieses Buch als Herzensbuch empfohlen hat. Allein wegen der Elefanten musste ich dieses Buch einfach haben. Und es hat mich nicht enttäuscht! Das betrifft natürlich nicht nur die Elefanten, sondern auch die Vögel, die Löwen, die Tiger, die Nashörner und noch viele mehr. Ich habe so viel in diesem Buch über das Verhalten von Tieren und Details aus der Natur gelernt, die helfen, sich in der Wildnis zu orientieren! Das hat mich wirklich stark beeindruckt. In diesem Buch sehen wir einfach eine andere Perspektive auf die Natur: Es sind nicht wir, die im Zoo vor den eingesperrten Riesen stehen, sondern es ist der Mensch, der sich in der Wildnis in das Gebiet der wilden Tiere, die vielleicht noch nie einen Menschen gesehen haben, begibt. Dementsprechenden Respekt hat man beim Lesen vor der Natur und den Rangern und Rangerinnen, die die Freiheit und den Platz der Wildtiere respektieren.
Alles in allem kann ich nur sagen, dass mich „Frühstück mit Elefanten“ extrem beeindruckt hat. Es war garantiert nicht das letzte Mal, dass ich das Buch gelesen habe 😉 Auch das zweite Buch der Autorin, „The Wonderful Wild“, möchte ich bald lesen. Dieses ist ganz anders als das erste Buch und ich bin sehr gespannt, was mich dort erwartet.
„Frühstück mit Elefanten“ ist übrigens auch sehr unterhaltsam geschrieben und lässt sich leicht lesen. Farbige Bilder in der Mitte des Buches unterstützen die Erlebnisse und ziehen die Leser direkt in das Geschehen hinein. Das war für mich auch absolut ein Pluspunkt! Letztendlich kann ich nur jedem, der an Natur, Reisen, Tieren, Selbstentwicklung und Afrika interessiert ist, dieses Buch empfehlen.
Nun bist du dran: Kennst du dieses Buch oder „The Wonderful Wild“ bereits? Magst du generell solche Erlebnisberichte?
Schau dich auch gerne auf dem Blog von Gesa Neitzel um, um dort mehr über sie zu erfahren.
Meine Bewertung im Detail
Handlung ♥♥♥♥♥
Charaktere ♥♥♥♥♥
Sprache ♥♥♥♥♥
Emotionen ♥♥♥♥♥
Gesamt 5/5