
Autorin: Maria Ehrich
Titel: Maria Ehrich – Leaving the Frame. Eine Weltreise ohne Drehbuch
Erschienen: 2019 in Berlin: Ullstein Buchverlage.
Seiten: 283
Manchmal muss man einfach raus. Raus aus dem Alltag, dem Leben in der Großstadt, dem Beruf, den alten Gewohnheiten. Manch einer unternimmt eine Weltreise, um das Fernweh zu stillen. So ging es auch der deutschen Schauspielerin Maria Ehrich, die das Bedürfnis verspürte, rauszukommen und die Welt zu sehen. Ihren Freund Manu packte die Sehnsucht nach der Ferne ebenso und so starteten die beiden in ein aufregendes Abenteuer, über das das Paar einen Film gedreht hat. Maria Ehrich hat ihre Erfahrungen außerdem in dem Buch „Leaving the Frame. Eine Weltreise ohne Drehbuch“ niedergeschrieben, worüber ich euch heute berichten möchte.
Wer übrigens gerne die Rezension zu dem Film „Leaving the Frame“ lesen möchte, der findet diese ebenso auf meinem Blog!
Worum geht’s?
Maria Ehrich ist eine deutsche Schauspielerin. Von Kindesbeinen an hat sie spannende Rollen übernommen und viele kennen sie aus der „Edelstein-Trilogie“, aus „Rock it!“ oder „Ku’Damm 56“. Mit der Zeit merkte sie allerdings eine gewisse Unzufriedenheit und neue Rollen blieben an einem bestimmten Zeitpunkt einfach aus. Zudem plagten sie so manche Alltagsängste. Zusammen mit ihrem Freund Manu, der Journalist ist, schmiedete sie eines Tages einen Plan: Die beiden wollten zusammen reisen, eine Auszeit nehmen. Sie wollten durch Afrika sowie Nord- und Südamerika reisen, aber nicht einfach so. Sie wollten Geschichten erzählen. Menschen treffen und ihre ungewöhnlichen Geschichten festhalten.
Von Berlin aus geht es zunächst nach Kenia, wo ihre erste Geschichte, die sie erzählen wollen, leider grandios scheitert. Im Dorf „Unity“ fühlen sie sich ein wenig unerwünscht; das Oberhaupt des Dorfes, eine resolute Dame, will gegen die Informationen, die sie den beiden gibt, viel Geld haben. Nach dieser Erfahrung ist das Paar enttäuscht. Doch es geht nur bergauf: So lernen sie zum Beispiel Simon kennen, der sich, abgeschieden von der Zivilisation, um verletzte Greifvögel kümmert. Dort springt die Autorin selbst auch mehrfach über ihren eigenen Schatten, stellt sich Gefahren und Ängsten – und wächst daran.
Nach der Tour durch Afrika geht es auf nach Hawaii und schließlich nach Mexiko. Dort beschließen sie letztendlich auch, dass sie ihren Trip ausdehnen werden. Um mobiler unterwegs zu sein, kaufen sie sich schließlich sogar ein Auto, einen der letzten hergestellten VW Käfer. Damit tuckern sie durch Mexiko bis in die USA. Wieder lernen sie interessante und inspirierende Menschen kennen, wie zum Beispiel Jurek, einen polnischen Juden, der in den USA lebt. Er verarbeitet das Trauma der Gefangenschaft im Konzentrationslager in seinen Bildern; Kunstwerken, die ausdrücken, wie er sich mit all den Erinnerungen fühlt.
Am Ende der Weltreise stehen zwei Menschen, die eine ganze Menge erlebt haben, viele spannende Geschichten von interessanten Menschen kennengelernt haben und die ein Stück persönlich und auch gemeinsam als Paar gewachsen sind.
Fernweh ruft
Was dieses Buch in mir ausgelöst hat? Das ist einfach: Ich habe Fernweh bekommen! Gerade in dieser Zeit, in der das Reisen wahrlich nicht allzu einfach ist, hat mich das Buch mit auf fremde Kontinente genommen, mir eine ganz andere Welt gezeigt und mir Anregungen gegeben, was es alles noch zu sehen gibt.
Die Autorin schreibt dieses Buch einerseits so persönlich (zum Beispiel, wenn sie über ihre eigenen Ängste spricht), aber andererseits ist das Buch für viele andere geschrieben worden, um die Geschichten der getroffenen Personen weiterzugeben, aber auch, um zu zeigen, wie schön unser Planet und wie fragil er ist.
Ich mochte ganz besonders, dass viele Geschichten aus Zufall entstanden sind und dass diese vorher zum Teil gar nicht so geplant waren. Außerdem geht es hier nicht um die großen Helden, sondern um die, die im Kleinen handeln. Die unentdeckt von der medialen Welt ihren Teil dazu beitragen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Viele Geschichten gingen mir so sehr ans Herz und des Öfteren hatte ich auch mal Tränen in den Augen vor Rührung.
Dass es das erste Buch der Autorin ist, hätte man eigentlich gar nicht gedacht. Ihr Schreibstil ist so locker und fließend. Manche der Szenen wurden so literarisch beschrieben, dass es auch einfach ein tolles Leseerlebnis war.
Fotos in der Mitte des Buches machen das Leseerlebnis zu etwas Besonderem. Dort sind mehrere Fotos von Maria und Manu auf Reisen zu sehen, die den Lesern dadurch das Erlebte noch einmal besonders anschaulich zeigen.
Für jeden, der die Bücher von Gesa Neitzel mag und der sich generell für Reiseliteratur interessiert, ist dieses Buch wie gemacht!
Wohin würdest du gerne reisen, wenn du die freie Wahl hättest? Verrate es mir gerne in den Kommentaren!
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Jacqui
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