
Autorin: Helen Hawk
OT: Die Erben der Nornen. Walküren-Saga Band 1.
Erschienen: 2022 in Nova MD
Seiten: 300
Ich habe auf meinem Blog ja schon ein paar Mal erwähnt, dass ich Mythologien aus der ganzen Welt so spannend finde. Allen voran ist da die nordische Mythologie dabei. Umso cooler finde ich es, dass immer mehr Autor*Innen Mythologien für sich entdecken und diese, manchmal mehr, manchmal weniger gelungen, neu interpretieren. Gelungen ist auf jeden Fall der erste Teil der Walküren-Saga der Autorin Helen Hawk: „Die Erben der Nornen“, ein Fantasy-Roman.. Die Autorin selbst hat mich über einen Instagram-Beitrag auf ihr Buch aufmerksam gemacht und ich habe es mir dann prompt als E-Book geholt.
Worum geht’s?
Kara, 28 Jahre alt und Mitarbeiterin in einer Kanzlei, ist die Nachfolgerin einer Walküre, also einer Schicksalslenkerin. Nur weiß sie davon noch nichts. Doch spätestens, als das Ende der Welt kurz bevorsteht, wird sie in die Geheimnisse rund um ihre Herkunft eingeweiht – und sie erfährt, dass sie seit Jahren bereits an der Seite von Riesen lebt.
Karas bester Freund Lukas, zu dem sie eine ganz besondere Verbindung hat, ist ebenfalls ein Riese und mit den Gestalten, Sagen und Legenden vertraut. Er hat die Gabe, durch das Werfen von Runen die Zukunft vorherzusagen. Als er eines Tages Ragnarök, das Ende aller Welten, sieht, macht er sich auf den Weg, um das Schlimmste zu verhindern. Als Kara das herausfindet, folgt sie ihm auf eine gefährliche Reise, um mit ihm das Ende der Welten zu verhindern.
Entführt in die nordische Mythologie
Zuerst mal muss ich sagen, dass ich das Cover des Buchs wirklich wunderschön finde! Der Bezug zur Geschichte wird schon auf dem Cover sehr deutlich, alles ist farblich monochrom gehalten und Yggdrasil, der Weltenbaum, wirkt mächtig und schön. Dennoch erschlägt einen das Cover nicht direkt.
Man merkt auf jeden Fall, dass sich die Autorin ganz besonders mit der nordischen Mythologie auseinandergesetzt hat und dass sie einen besonderen Bezug dazu hat. Ich fand es mal echt frisch, dass auch von anderen Gottheiten und Wesen die Rede war als von denen, denen man sonst so in diesen Geschichten begegnet. Allein schon, dass einmal Nornen im Vordergrund stehen statt der üblichen Gottheiten, fand ich eine gelungene Abwechslung.
Es gelingt der Autorin wunderbar, uns direkt in die Geschichte hineinzuziehen. Sei es die Regenbogenbrücke oder der Besuch und die Abenteuer der Protagonisten in Helheim – sie hat es stets geschafft, dass ich mir die Umgebung richtig gut vorstellen konnte. Auch die Charaktere fand ich interessant, allen voran natürlich Kara und Lukas. Doch auch Valeria und die etwas schrullige, aber gutherzige Elisabeth sind zwei tolle Frauen, die der Geschichte das gewisse Etwas geben. Doch so ganz warmgeworden mit unseren beiden Protagonisten bin ich nicht – und ich glaube zu wissen, woran das liegt.
Rasante Story – vielleicht manchmal zu rasant?
Es ist in diesem ersten Band auf den 300 Seiten wirklich wahnsinnig viel passiert, das auch wirklich spannend ist. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass ich ziemlich schnell von einem zum anderen Punkt gerast bin und nicht so richtig den „Ausblick“ zwischendurch genießen konnte. Das spiegelt sich auch im Schreibstil der Autorin wieder – er liest sich super flüssig und angenehm, doch ich denke, man hätte sich an der einen oder anderen Stelle noch etwas mehr Zeit für Kara und Lukas nehmen können, um bei ihnen in die Tiefe schauen zu können. Dadurch fehlt mir bisher auch noch etwas Charaktertiefe. Noch empfinde ich das aber nicht als Nachteil, denn es handelt sich ja hier um einen ersten Teil und ich wünsche mir sehr, dass diese Aspekte in den folgenden Bänden noch eine Rolle spielen werden.
In jedem Fall handelt es sich bei „Die Erben der Nornen“ von Helen Hawk um einen wirklich gelungenen und spannenden Auftakt der Walküren-Saga. Ich hoffe, dass ich schon bald Band 2 lesen kann, denn ich habe definitiv große Lust darauf 😊
Und nun seid ihr dran: Welche Wesen und Gottheiten aus der nordischen Mythologie mögt ihr am liebsten? Verratet es mir in den Kommentaren!
Lust auf mehr Nordisches? Lest meine Rezension zu Neil Gaimans „Nordische Mythen und Sagen“!
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Jacqui
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