Buchrezension: T.J. Klune – Das unglaubliche Leben des Wallace Price

Buch von T.J. Klune - Das unglaubliche Leben des Wallace Price
© pusteblume.blog

Autor: T.J. Klune
OT: Under the Whispering Door
Erschienen: 2022 in München: Penguin Random House Verlagsgruppe
Seiten: 480

Na, wer von euch hat schon mal etwas vom Autor T.J. Klune gelesen? Sein Buch „Mr. Parnassus‘ Heim für magisch Begabte“ ist zumindest auf Instagram ja richtig durch die Decke gegangen und war auch für mich ein richtig tolles Buch, das mich sehr berührt hat. Dank einer lieben Followerin konnte ich nun „Das unglaubliche Leben des Wallace Price“ des Autors lesen, da sie es mir nach dem Lesen geschenkt hat. 😊

Worum geht’s?

Eines Tages fällt der erfolgreiche und wenig sympathische Anwalt Wallace Price tot um. Herzinfarkt. Er landet daraufhin in einer Zwischenwelt bei Wächter Hugo, der Wallace auf seine Reise ins Jenseits vorbereiten soll. Wallace jedoch, sturköpfig wie er ist, möchte noch nicht ins Jenseits. So bekommt er Zeit geschenkt, um seine Angelegenheiten zu regeln. Die Zeit nutzt er allerdings auch, um den Sinn des Lebens zu überdenken – und um Freundschaften zu schließen. Und wartet nicht vielleicht sogar die Liebe auf ihn…?

Ein unangenehmer Charakter wandelt sich

Zu Beginn des Buchs hatte ich ja gar keine große Lust, nach ein paar Seiten weiterzulesen: Wallace Price wurde mir als ein so übler Mensch vorgestellt, dass mir jede Lust verging, über 400 Seiten mit diesem Hauptcharakter zu verbringen. Doch zum einen hielt mich der Humor des Autors bei der Stange und zum Anderen war die Thematik einfach doch zu interessant: Was nach dem Tod mit der menschlichen Seele passiert, weiß ja niemand so recht. Bei Klune jedoch wird eine Zwischenwelt konstruiert, in der Verstorbene auf ihre Zeit im Jenseits vorbereitet werden. Und das wurde so magisch, spannend und humorvoll beschrieben, dass ich einfach dranbleiben musste.

Besonders schön fand ich auch, dass wir Wallace von einer ganz anderen Seite kennengelernt haben. Nicht nur als den fiesen Anwalt ohne Seele, sondern als Mensch, der eine Geschichte hinter sich hat, der sich viele Gedanken gemacht hat und eine verletzliche Seite besitzt. Das fand ich schon an Klunes anderem Buch so toll, dass ein Charakter nicht in Stein gemeißelt ist, sondern dass er wandelbar und weder Schwarz noch Weiß ist.

Der Roman hat einige philosophische Fragen aufgemacht, die einen bestimmt auch selbst ab und zu beschäftigen – jeder von uns hat sicher schon einmal über den Tod nachgedacht. Eines kann ich nach dem Buch sagen: ich würde auch gerne in so einer Zwischenwelt landen, wenn es einmal soweit ist.

Diversität: selbstverständlich

Ganz toll finde ich in „Das unglaubliche Leben des Wallace Price“ auch, dass es, wie auch der letzte Roman, so selbstverständlich divers ist. Charaktere können schwul, lesbisch oder bisexuell sein, ganz normal, so wie es im echten Leben nunmal auch ist. Auch stammen die Charaktere verschiedenen Nationalitäten ab, ohne ein reines Token zu sein. Klune bringt auch den einen oder anderen Seitenhieb auf Diskriminierung ein – und benennt diese auch bzw. ordnet sie ein. So erfrischend, da können sich viele Autor*innen noch etwas abschauen.

In jedem Fall kann ich das Buch allen empfehlen, die eine abwechslungsreiche Lektüre suchen, die divers und bedacht ist und den einen oder anderen Moment zum Nachdenken bereithält.

Interessiert dich die Geschichte oder hast du sie bereits gelesen? Dann lass uns in den Kommentaren gerne darüber schreiben 😊

Viel Spaß beim Lesen wünscht

Jacqui

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