
Autor: Roald Dahl
OT: The BFG
Erschienen: 2023 in München: Penguin Random House
Seiten: 225
Viel hat man in letzter Zeit über die Neuübersetzungen von Roald Dahls Kinderbuchklassikern gehört, von denen manche vielleicht „Matilda“ oder „Charlie und die Schokoladenfabrik“ gelesen haben. Ich hatte in der Vergangenheit bereits das Vergnügen mit dem einen oder anderen Dahl-Kinderbuch. Dank des Bloggerportals hatte ich nun die Möglichkeit, „Sophie und der Riese“ einmal zu lesen, jedoch ist dieses Buch, soweit ich das mitbekommen habe, noch nicht von den neuen Verbesserungen des Originals betroffen.
Worum geht’s?
Das junge Mädchen Sophie wird eines Nachts von einem Riesen aus ihrem Bett geraubt. Doch hat Sophie anfangs noch Angst, wird doch schnell deutlich, dass es sich bei dem Riesen um den BFG handelt – den Baumlangen Freundlichen Gurie, den einzigen guten Riesen im Riesenland. Er isst nur Obst und Gemüse, während die anderen Riesen Menschen fressen. Gemeinsam wollen Sophie und der BFG die Riesen davon abhalten, durchs Land zu streifen und einfach so Menschen zu fressen. Zum Glück weiß Sophie genau, wer bei diesem Unternehmen helfen kann: die Queen von England!
Süße Geschichte mit heftigen Twists
Wer Roald Dahls Geschichten kennt, der weiß, dass sich nicht alle Wesen in seinen Büchern gut benehmen oder dass es auch mal etwas ruppiger zugehen kann. So ist das auch in „Sophie und der Riese“, denn schließlich befinden sich unter den Riesen Menschenfresser, die auch nicht davor zurückschrecken, kleine Kinder zu essen.
Doch insgesamt handelt es sich um eine süße Geschichte: Sophie ist ein unerschrockenes Mädchen und lernt den Riesen nach und nach kennen. Sie merkt es, wenn sie den BFG verletzt – zum Beispiel, indem sie immer wieder seine etwas holprige Sprache verbessert. Der BFG und Sophie freunden sich schnell an und der Riese zeigt ihr auch gerne, was es alles bei ihm zu essen gibt und was er in der Welt so alles macht – zum Beispiel Träume in Gläsern sammeln.
Zusammen hecken die beiden einen Plan aus, um die Menschheit vor den menschenfressenden Riesen zu schützen. Da machen wir dann auch Bekanntschaft mit einer alten Bekannten, der Queen von England.
Ich bin kein besonderer Royals- oder gar Queen E-Fan, aber ich mochte die Darstellung der Lady im Buch. Sie war zwar Queen-like, aber doch sehr nahbar und offen für Sophie und den BFG. Wie der Plan gegen die Riesen läuft und wie die Geschichte ausgeht, müsst ihr natürlich selbst herausfinden!
Schreibstil – typisch Dahl
In „Sophie und der Riese“ sollte man sich in jedem Fall auf die typischen „Dahlismen“ des Autors gefasst machen, die einem immer wieder in seinen Werken begegnen. In dieser Geschichte kommt das ganz besonders zur Geltung, denn der Baumlange Freundliche Gurie kann unsere Sprache nicht so gut sprechen und hat diese lediglich aus einem Buch gelernt, das er ausgeliehen hat. So kommen witzige Wortneuschöpfungen heraus, die auch mal ein bisschen lustig und versaut klingen.
Zugegeben, mir war das manchmal ein bisschen viel. Aber ich glaube, dass Kinder einen großen Spaß beim Vorlesen oder Selber lesen insbesondere an den Wörtern haben. Diese sind außerdem immer so gewählt, dass der Kontext trotzdem schnell erkennbar ist. Insofern hat Dahl hier ein Werk geschaffen, dass die meisten Kinder sicherlich als lustig und liebevoll empfinden werden.
Dass hier menschenfressende Riesen vorkommen, finde ich für Kinder gar nicht mal so schlimm. Dahl kommt mit einer Mischung aus süßer Geschichte, humorvoller Erzählung, Wortneuschöpfungen und ein bisschen Grusel daher – die Mischung, die auch manche Erwachsene sehr mögen.
Daher erhält „Sophie und der Riese“ an der Stelle auch eine Empfehlung von mir – für Kinder und Erwachsene!
Und nun du: Hast du schon mal etwas von Roald Dahl gelesen? Was ist deine Lieblingsgeschichte von ihm?
Kleiner Nachtrag zu Roald Dahl
Ich weiß, dass der Autor nicht ganz unumstritten ist. Zu seinen Lebzeiten hat er sich wohl ab und zu antisemitisch geäußert, was keinesfalls gutzuheißen ist. Wer möchte, kann sich dazu online belesen und eine eigene Meinung bilden. In Dahls Werken, die ich bisher gelesen habe, sind antisemitische Anspielungen nicht zu finden.
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