Buchrezension: T.A. Barron – Merlin und die Feuerproben (Teil 3)

Autor: T.A. Barron
Titel: Merlin und die Feuerproben
Originaltitel: The Fires of Merlin
Ausgabe: 2010 in dtv Junior
Seiten: 311

Wer meine Sonntagsbeiträge liest, der weiß sicherlich, dass ich mir alle paar Wochen einen neuen Band der Merlin-Saga von T.A. Barron durchlese! Los ging es mit Band 1: „Merlin. Wie alles begann“. Es ging weiter mit dem zweiten Teil „Merlin und die sieben Schritte zur Weisheit“. Gerne könnt ihr die Rezensionen dazu einzeln lesen 😊 Seit einiger Zeit bin ich mit Teil 3 “Merlin und die Feuerproben“ durch, welcher mich in meinem Urlaub begleitet hat.

Worum geht’s?

Schon der Titel „Merlin und die Feuerproben“ lässt vermuten, dass es wieder abenteuerlich wird und Merlin dieses Mal in eine wahrhaft brenzlige Situation gerät!

Merlin steht vor seiner Probe zum Magier. Dafür muss er eine Harfe komplett selber bauen und diese anschließend spielen. Doch gerade als es soweit sein soll, geschieht das Unglaubliche: Die Harfe geht in Flammen auf! An ihrer Stelle erscheint Urnalda, die Zwergenkönigin, die Merlins Hilfe einfordert, da er in ihrer Schuld steht. Der Drache Valdearg bedroht ihre Heimat und Merlin soll ihn nun töten, damit ihr Volk wieder in Frieden leben kann. Obwohl Merlin mit dem sicheren Tod rechnen muss, nimmt er sich der Aufgabe an.

Das Problem: Urnalda hat eine List ausgeheckt und raubt Merlin all seine magischen Fähigkeiten. Doch zum Glück trifft er auf seiner Reise wieder liebe Fincayraner, die ihm zur Seite stehen: Das sind Eremon und Hallia, zwei Hirschmenschen. Eremon schenkt Merlin sogar vorübergehend den Zauber, mit dem er sich bei Belieben ebenso in einen Hirsch verwandeln kann. Diese Gabe soll ihm noch nützlich sein auf dem Weg zum gefürchteten Drachen Valdearg…

Wenn es anders kommt, als man denkt…

In diesem Teil von Merlins Abenteuern haben wir wieder eine abgeschlossene Geschichte, die einfach zu verfolgen ist. Merlins Ziel ist der Drache Valdearg, doch natürlich passiert so einiges auf dem Weg dorthin.

So lernt er seine zwei neuen Gefährten Eremon und Hallia kennen, die zwei Hirschmenschen, die den Menschen gegenüber skeptisch sind. Obwohl vor allem Hallia zunächst argwöhnisch gegenüber Merlin ist, fassen die zwei Geschwister Vertrauen zu dem der Magie beraubten Zauberer.

Eremon gibt Merlin sogar die Gabe, wie ein Hirsch zu wandeln! Und so erleben wir als Leser mit, wie der junge Magier sich in ein leichtfüßiges Tier verwandelt, das über Wiesen und Felder läuft und sich frei wie der Wind fühlt. Man kann schon fast selbst den Windhauch spüren…

Und schließlich begegnen wir einem Drachen, der mit dem Tod kämpft. Zuerst ist dieser Drache, wie auch später Valdearg, ein großes Geschöpf (groß, obwohl er erst ein Drachenkind ist), das einem Angst einflößt. Doch Merlin wäre nicht Merlin, wenn er in dem Wesen nicht noch etwas anderes sehen würde, wenn er nur auf die schlimmen Gerüchte hören würde, die über die Feuer speienden Drachen verbreitet werden. Nein, Merlin überkommt ein Gefühl, das man eigentlich nur von ihm erwarten kann: Er hat Mitleid mit dem sterbenden Drachen und trotz seiner anfänglichen Todesangst nimmt er all seinen Mut zusammen und versucht, das Geschöpf vor dem Tod zu retten. Schließlich ist es ein Weibchen und wer weiß, ob jemals wieder ein Drache in die Welt gesetzt werden könnte, wenn dieses nicht überlebt?

Auch später bei der Begegnung mit dem viel beschworenen Schrecken Valdearg läuft es ähnlich: Der Drache macht ihm zunächst Angst und glaubt außerdem kein Wort von dem, was Merlin sagt. Warum auch? Mit Menschen ist schließlich nicht zu spaßen… und doch hat der Drache schließlich ein Einsehen, als er erkennt, dass Merlin derjenige ist, der, wie sich herausstellt, seinem eigenen Nestling das Leben gerettet hat. Und auch Merlin erfüllt wieder eine tiefe Zuneigung zu dem armen Wesen, welches weniger böse ist als man Merlin zuerst weismachen wollte.

Meine Meinung

Wie auch in den anderen beiden Büchern haben wir es hier wieder mit einem abgeschlossenen Abenteuer von Merlin zu tun. Dieses Mal geht es um Drachen als wundervolle magische Geschöpfe und auch die Hirschmenschen Eremon und Hallia, die wir kennenlernen, sind mysteriös und unglaublich interessant!

Mir gefällt es, dass Merlin sich, wie auch in der bekannten Serie, als eine so liebevolle, fürsorgliche Person herausstellt, die versucht, frei von Vorurteilen zu bleiben oder zumindest versucht, diese nicht als gegeben hinzunehmen. Merlin ist offen genug, um zu erkennen, dass viele Menschen in ihren Aussagen täuschen und dass oftmals mehr hinter vermeintlichen Feinden steckt, als zunächst angenommen. Dieses Muster zieht sich nun durch die ersten drei Bände und ich hoffe sehr, dass das in den letzten zwei Bänden noch fortgeführt wird!

Eine große Rolle spielt außerdem die wiedergefundene Magie. Merlin wird seiner Magie offenbar von Urnalda beraubt. Doch als er sie am Ende wiedererlangt, muss er feststellen, dass er unter anderem einfach von dem Glauben in seine Magielosigkeit dazu gebracht wurde, nicht mehr zaubern zu können. Er lernt, dass es auf den Glauben an sich selbst ankommt und nicht auf das, was andere Menschen von einem denken. Er allein hat die Macht, sein Schicksal zu verändern, er ist nicht fremdbestimmt.

Welch schönere Aussage kann es für ein Kind, das dieses Buch liest, geben? Nach wie vor bin ich überzeugt davon, dass Kinder diese Reihe lesen sollten! Die nicht allzu dicken Bücher sind leicht zu lesen, die Geschichte ist klar und verständlich und die Aussage ist wertvoll.

Nur eine kleine Kritik habe ich mittlerweile: Merlin verliert echt oft das Bewusstsein in den Büchern. Ja, das mag sehr nebensächlich klingen, aber irgendwann wird es dann doch mal auffällig 😀

Ansonsten kann ich das Buch – Erwachsenen wie Kindern – nur empfehlen! Wie sieht es bei dir aus? Kennst du Merlins Abenteuer schon?

Viel Spaß beim Lesen wünscht
Jacqui

Meine Bewertung im Detail

Handlung ♥♥♥♥♥

Charaktere ♥♥♥♥♥

Sprache ♥♥♥♥♡

Emotionen ♥♥♥♥♥

Gesamt 4,75/5

 

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